2012-04-18 13:41:39

D: „Muslime sollen sich von Salafisten distanzieren“


RealAudioMP3 Der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke erwartet von den muslimischen Verbänden in Deutschland, dass sie bei der Islamkonferenz Stellung zur Koran-Aktion der Salafisten beziehen. Es wäre gut, von ihnen „ein klärendes Wort“ zu hören. Das sagte Jaschke dem Münchner Kirchenradio am Mittwoch. Auf die Tagesordnung der Islamkonferenz sollten alle Fragen stehen, die zurzeit im Land aktuell sind.

„Und dazu gehört auch die Koran-Aktion. Die muslimischen Verbände müssten wissen, wie wir als Gesellschaft und als Kirche die Dinge sehen. Unsere Gesellschaft muss sich gegen ein solche Aktion wehren, die wie eine Art Feldzug in Sachen religiöser Propaganda aussieht.“

Jaschke ist Vorsitzende der Unterkommission für den interreligiösen Dialog in der Deutschen Bischofskonferenz. Er warnt davor, dass die Koran-Aktion drohe, die Grenzen der Freiheit zu überschreiten.
Generell sollte man aber die Muslime nicht auseinander dividieren.

„Aber dass sie sich von Gewalt im Namen des Glaubens und von radikalen Richtungen des Islam im Allgemeinen distanzieren, das hielte ich für ein gutes Zeichen. Das ist auch wichtig für die Zukunft des interreligiösen Dialogs. Der wird nicht eingestellt, wenn es mal ein bisschen brenzlig wird“.

Alle Seiten müssten aber wissen, dass Aktionen wie die massenhafte Koran-Verteilung alte Vorurteile weckt und Ängste schürt. Durch solche offensive Vorgehensweisen könne man die Menschen in Deutschland nicht für den Dialog gewinnen, so Jaschke weiter.
Unterdessen hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich mitgeteilt, dass die Koran-Verteilung der Salafisten nicht auf die Tagesordnung der am Donnerstag stattfindenden Islamkonferenz gesetzt wird. Das Thema werde aber „am Rande“ besprochen, hieß es aus dem Innenministerium.

(münchner kirchenradio 18.04.2012 mg)







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