2012-04-18 14:08:34

D: Hungersnot wegen Landraub


RealAudioMP3 Die Hungersnöte in vielen Ländern der Welt hängt mehrheitlich mit Landraub zusammen. Deshalb setzen sich Hilfswerke wie Misereor gegen dieses Phänomen ein. Daran erinnert im Gespräch mit Radio Vatikan Benjamin Luig. Er ist Referent für Agrarfragen bei Misereor. Konkret geht es bei Landraub darum, dass Regierungen armer Länder Agrarland an andere Staaten oder Privatunternehmen verpachten. Diese bauen dort dann Lebensmittel für den eigenen Bedarf oder Pflanzen für Agrotreibstoffe an, während die betroffenen Bauern ihre Lebensgrundlage verlieren.

Das katholische Hilfswerk protestiert derzeit in Argentinien zusammen mit einer lokalen Partnerorganisation gegen den Landkonflikt im Norden des lateinamerikanischen Landes. Doch die Vertreibung von Bauern ist nicht nur in den Entwicklungsländern ein Problem, so Luig.

„Auch in Europa – also in Deutschland – werden Landwirte unter Druck gesetzt.“ Gläubige können viel tun, um Landraub zu verhindern, so Luig. „Dazu braucht es das Bewusstsein, woher unsere Produkte herstammen und wie sie hergestellt werden. Damit tragen wir eine Mitverantwortung für das, was in den Entwicklungsländern passiert.“

Anlässlich des Internationalen Tages der Landlosen am Dienstag haben in der argentinischen Provinzhauptstadt Santiago del Estero mehr als 1.000 Menschen gegen den drohenden Verlust ihrer Ländereien und sich verschärfende Landkonflikte protestiert. Unter den Demonstranten befanden sich auch zahlreiche Vertreter von Partnerorganisation des katholischen Entwicklungshilfswerks Misereor. Argentinien ist derzeit drittgrößter Soja-Produzent der Welt und global der größte Exporteur von Sojamehl und Sojaöl.

(rv/pm 18.04.2012 mg)







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