2012-04-17 09:14:58

Vorhof der Völker: Dialog in Berlin und auf der Biennale


Der Vatikan will neue Gesprächsinitiativen mit Nichtglaubenden und Suchenden auch im deutschsprachigen Raum durchführen. Dazu plant er je eine Veranstaltung in Berlin sowie in Österreich. Das hat der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi, am Montagabend gegenüber österreichischen Journalisten in Rom angekündigt. Die jüngste Gesprächsrunde dieser Art, die im Rahmen der Stiftung „Vorhof der Völker" durchgeführt wird, hat Ende März in Palermo zur Mafiaproblematik und über den Wert der Rechtsstaatlichkeit stattgefunden. Für eine der nächsten Veranstaltungen in Berlin sei der Kulturrat bereits im Gespräch mit der Erzdiözese Berlin und der Stadt Berlin. In Österreich gebe es erste interessierte Gesprächspartner. Ort, Thema und Mitveranstalter seien aber noch offen, so der Kurienkardinal.

In der Nachfolge Kardinal Königs
Sehr zufrieden zeigte sich Ravasi über die „positive Dynamik" dieser neuen Form des Gesprächs mit Agnostikern und Suchenden. Der Päpstliche Kulturrat würde damit in neuer Weise jene Arbeit weiterführen, die 1965 mit der päpstlichen Gründung des Sekretariats für die Nichtglaubenden unter Leitung des damaligen Wiener Erzbischofs, Kardinal Franz König, begonnen wurde. Die nächsten Veranstaltungen seien für Barcelona, Prag und dem portugiesischen Braga bereits in Vorbereitung. Außerhalb Europas gebe es Interesse aus Brasilien, Mexiko und Kanada.

Vatikan bei der Biennale
Neue Wege beschreitet der Päpstliche Kulturrat auch im Dialog mit der zeitgenössischen Kunst: So wird der Vatikan bei der Biennale
2013 in Venedig erstmals mit einem eigenen Pavillon vertreten sein.
Eigens dafür will die Kirche acht bis zehn namhafte Künstler einladen, sich mit biblischen Themen auseinanderzusetzen. Einzige Vorgabe seien die ersten elf Kapitel aus dem Buch Genesis, erläuterte Kardinal Ravasi, der selbst ein ausgewiesener Bibelexeget ist. Man wolle nicht Exponate aus dem Fundus der Kirche ausstellen, sondern eine „neue künstlerische Auseinandersetzung mit den großen anthropologischen und spirituellen Themen der Genesis provozieren".

(kap 17.04.2012 ord)








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