Paul Welte: Erlösung
– Wie und Wovon? Was Christen unter Heil verstehen. Eine Besprechung von Pater Bernd
Hagenkord
Zu Ostern feiern Christen das Heil für die Menschen. Aber was bedeutet
das? Am Ostermontag hat Papst Benedikt XVI. dazu aufgerufen, sich in der Osterzeit
dem Geheimnis dieses Heils in Jesus Christus geistlich zu nähern. Das kann – wie der
Papst vorschlägt – durch das Lesen der Bibel und vor allem der Geschichten der Begegnungen
mit dem Auferstandenen geschehen. Das kann man aber auch durch begleitendes Lesen
etwa dieses Buches tun: „Erlösung – Wie und Wovon?“ Auch in der Kirche und unter
Gläubigen selbst ist eine Antwort auf diese Frage nicht unbedingt selbstverständlich.
Vom Tod und von den Sünden, das ist geläufig. Aber wie genau das gemeint ist, wie
Jesus selbst davon spricht und was genau das für uns heute für eine Bedeutung hat,
da ist leider Sprachlosigkeit häufiger als die Antwort. Der Autor ist Dominikanerpater
und hat über 30 Jahre in China Theologie doziert, ist also versiert in der Vermittlung
der Grundlagen des Glaubens. Und genau das will er mit seinem Buch. Er stellt Fragen
nach dem Verstehen von dem, was wir eigentlich glauben und was das bedeutet. Und diesen
Fragen geht er Schritt für Schritt und biblisch fundiert nach. Welte selber formuliert
es so: In seinen 30 Jahren in China hätten die Menschen – unausgesprochen meistens
– gefragt „was bringt ihr, und brauche ich das überhaupt, und wenn ja wofür?“ Die
Missionare hingegen hätten sich immer wieder selbst die Frage stellen müssen „Was
wollen wir hier eigentlich?“ Die christliche Botschaft dürfe kein Angebot ohne
Nachfrage bleiben, also sucht Welte die modernen Fragen, auf die er Antwort gibt.
Die Mitte oder wie die Liturgie sagt das „Geheimnis des Glaubens“ darstellen, das
gelingt diesem gut strukturierten Buch wunderbar. Und das ist hilfreich, nicht nur
für China.
Das Buch ist im Verlag Friedrich Pustet erschienen und kostet etwa
19 Euro