2012-04-14 11:23:37

Papst Benedikt XVI. ruft zur kirchlichen Einheit auf


RealAudioMP3 In seiner Botschaft zur Eröffnung der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier hat Benedikt XVI. zur kirchlichen Einheit gemahnt. Ausgehend vom Motto der ökumenisch organisierten und begangenen Wallfahrt „Und führe zusammen, was getrennt ist“ ging der Papst auf die Symbolkraft des Heiligen Rockes ein: Der in einem Stück gewebte, schlichte und im Gegensatz zu allen anderen Kleidungsstücken Jesu nicht zerrissene Leibrock erinnere die Kirche an ihre eigene Würde, so der Papst. Um diese zu schützen, brauche es „eine ständige Bereitschaft zur Umkehr und Demut“. Zugleich dürfe das Geschenk der Einheit „nicht preisgegeben und dem Geschrei auf dem Richtplatz der öffentlichen Meinung ausgeliefert werden“, fuhr der Papst fort. Er selbst sei bei der Wallfahrt „in Gedanken als Pilger“ mit dabei, so Benedikt XVI. weiter.
Die am Karfreitag verfasste päpstliche Grußbotschaft wurde am Freitagnachmittag bei der feierlichen Eröffnung der Wallfahrt vom päpstlichen Gesandten Kardinal Marc Ouellet verlesen. Beim Eröffnungsgottesdienst zur Wallfahrt im Trierer Dom erinnerte auch der Trierer Bischof Stephan Ackermann an die Ökumene:

„Wurde das ohne Naht gewebte und unzerteilte Gewand Christi schon seit der frühesten Zeit der Kirche als Symbol für die Einheit der Christenheit verstanden, so hat diese Aussage bei den letzten Wallfahrten zunehmend an Kraft gewonnen, in dem es den Blick auf die Einheit der christlichen Konfessionen lenkt. Wir können heute eine Heilig-Rock-Wallfahrt nicht mehr ausrufen, ohne dazu unsere Schwestern und Brüder aus den anderen christlichen Konfessionen einzuladen!“

Zugleich erinnerte der Bischof an die Ursprünge der historischen Wallfahrt. Die erste öffentliche Ausstellung der Tunika, die für die katholische Kirche Christi Leibrock ist, liegt 500 Jahre zurück: Im Jahr 1512 öffnete Erzbischof Richard von Greiffenklau auf Wunsch Kaiser Maximilians den Hochaltar und ermöglichte so die erste Wallfahrt zum Heiligen Rock nach Trier. Dazu Bischof Ackermann:

„Es war damals eine Bewegung des Volkes Gottes, sozusagen eine Bewegung von unten, die zur ersten Wallfahrt geführt und damit die Tradition der Heilig-Rock-Wallfahrten begründet hat.“

Das Gewand soll von Helena, der Mutter des römischen Kaisers Konstantin, im vierten nachchristlichen Jahrhundert nach Trier gebracht worden sein. Eine halbe Millionen Pilger werden bis zum 13. Mai in Trier erwartet, um die Reliquie zu sehen und für die Einheit zu beten, darunter auch viele evangelische Christen.

Im Anschluss an den Gottesdienst machte der Reliquie als erster der Trierer Bischof Stephan Ackermann seine Aufwartung - er sprach ein Gebet zur Eröffnung des Pilgerwegs. Der mandelförmige Schrein aus Zedernholz hat seinen Platz vor der Altarinsel des Doms. Präsentiert wird der Heilige Rock, auseinandergefaltet und liegend, hinter einer Abdeckung aus Sicherheitsglas, die berührt werden darf.

(rv/domradio/kna 14.04.2012 pr)








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