2012-04-12 11:07:12

Flüchtlingsdrama Syrien: Ein Haus für 32 Menschen


RealAudioMP3 Es sind, vielleicht, entscheidende Stunden in Syrien: Entsprechend dem sogenannten Annan-Plan ist ein Waffenstillstand zwischen dem Regime und Aufständischen in Kraft getreten, und grosso modo scheint sich die Armee auch daran zu halten. Nur vereinzelt, in Homs etwa, werden Verstöße gegen die Feuerpause gemeldet, nach Oppositionsangaben, die sich nicht verifizieren lassen, starben dabei drei Menschen. Allerdings: Der ebenfalls vereinbarte Rückzug der Armee aus den Städten ist offenbar nicht umgesetzt worden. Und in Aleppo kam es nach Angaben des Regimes an diesem Donnerstag zu einem neuerlichen Terroranschlag.

Können die Zehntausenden von Flüchtlingen aus Syrien bald wieder in ihre Heimat zurück? Der syrische Innenminister hat sie an diesem Donnerstag vor Journalisten in Damaskus schon einmal zur Rückkehr aufgefordert. Ein Beitrag von Nicole Stroth.

Trotz internationaler Vermittlungen ist die Lage in Syrien immer noch unsicher. Nach Schätzungen des UNO-Flüchtlingshilfswerkes haben bisher mindestens 50.000 Syrer ihr Land verlassen müssen. Humanitäre Hilfe ist dringend notwendig – berichtet Najla Chahda von der Caritas im Libanon:

„Die Flüchtlinge kommen in Familien unter. Manchmal leben zwei oder drei, manchmal sogar vier Flüchtlingsfamilien in einem Haus. Die Häuser sind also hoffnungslos überfüllt. Hier in diesem Gebiet – im Norden des Libanons – haben die Leute sowieso nicht viel Geld und durch die hohe Zahl von Flüchtlingen verstärkt sich die Krise zusätzlich.“

Besonders Frauen mit ihren Kindern versuchen sich in Sicherheit zu bringen. Wie zum Beispiel die 45-jährige Umm Mira aus Homs.

„Wir sind von unserer Heimatstadt aus zu Fuß bis zur Grenze gelaufen. Von dort aus hat uns jemand mit dem Auto hierher gebracht. Jetzt leben wir in einem Haus mit drei Zimmern für 32 Menschen.“

Umm Mira hat ihre Heimat hinter sich gelassen. Wie ihre Zukunft aussieht, ist ungewiss.

„Als wir geflüchtet sind, haben wir die Panzer gesehen, haben gesehen, wie sie unser Haus beschossen haben und unser Haus in sich zusammengestürzt ist.“

Um die vielen Flüchtlinge ausreichend versorgen zu können, sind die syrischen Nachbarländer auch weiterhin auf Unterstützung angewiesen. Das Hilfswerk der deutschen Caritas bittet daher um Spenden – unter: www . Caritas-international . de

(erzbistum freiburg 12.04.2012 ord)








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