Es sind, vielleicht,
entscheidende Stunden in Syrien: Entsprechend dem sogenannten Annan-Plan ist ein Waffenstillstand
zwischen dem Regime und Aufständischen in Kraft getreten, und grosso modo scheint
sich die Armee auch daran zu halten. Nur vereinzelt, in Homs etwa, werden Verstöße
gegen die Feuerpause gemeldet, nach Oppositionsangaben, die sich nicht verifizieren
lassen, starben dabei drei Menschen. Allerdings: Der ebenfalls vereinbarte Rückzug
der Armee aus den Städten ist offenbar nicht umgesetzt worden. Und in Aleppo kam es
nach Angaben des Regimes an diesem Donnerstag zu einem neuerlichen Terroranschlag.
Können
die Zehntausenden von Flüchtlingen aus Syrien bald wieder in ihre Heimat zurück? Der
syrische Innenminister hat sie an diesem Donnerstag vor Journalisten in Damaskus schon
einmal zur Rückkehr aufgefordert. Ein Beitrag von Nicole Stroth.
Trotz internationaler
Vermittlungen ist die Lage in Syrien immer noch unsicher. Nach Schätzungen des UNO-Flüchtlingshilfswerkes
haben bisher mindestens 50.000 Syrer ihr Land verlassen müssen. Humanitäre Hilfe ist
dringend notwendig – berichtet Najla Chahda von der Caritas im Libanon:
„Die
Flüchtlinge kommen in Familien unter. Manchmal leben zwei oder drei, manchmal sogar
vier Flüchtlingsfamilien in einem Haus. Die Häuser sind also hoffnungslos überfüllt.
Hier in diesem Gebiet – im Norden des Libanons – haben die Leute sowieso nicht viel
Geld und durch die hohe Zahl von Flüchtlingen verstärkt sich die Krise zusätzlich.“
Besonders
Frauen mit ihren Kindern versuchen sich in Sicherheit zu bringen. Wie zum Beispiel
die 45-jährige Umm Mira aus Homs.
„Wir sind von unserer Heimatstadt aus
zu Fuß bis zur Grenze gelaufen. Von dort aus hat uns jemand mit dem Auto hierher gebracht.
Jetzt leben wir in einem Haus mit drei Zimmern für 32 Menschen.“
Umm Mira
hat ihre Heimat hinter sich gelassen. Wie ihre Zukunft aussieht, ist ungewiss.
„Als
wir geflüchtet sind, haben wir die Panzer gesehen, haben gesehen, wie sie unser Haus
beschossen haben und unser Haus in sich zusammengestürzt ist.“
Um die vielen
Flüchtlinge ausreichend versorgen zu können, sind die syrischen Nachbarländer auch
weiterhin auf Unterstützung angewiesen. Das Hilfswerk der deutschen Caritas bittet
daher um Spenden – unter: www . Caritas-international . de