Das Regime in Syrien ist am Ende. Davon ist der Kustos der Franziskaner im Heiligen
Land, Franziskanerpater Pierbattista Pizzaballa, überzeugt. Ein auf Bewahrung der
politischen Machtverhältnisse ausgerichteter Kurs der syrischen Kirchenführer habe
deshalb „keine Zukunft“, so Pizzaballa. Er äußerte sich darüber mit dem katholischen
Hilfswerk „Kirche in Not“. Pizzaballa habe allerdings Verständnis, dass die Bischöfe
in Syrien wegen der Uneinschätzbarkeit zukünftiger Entwicklungen „verhalten“ reagieren.
Der melkitische Patriarch Gregorios III. Laham hatte beispielsweise dafür plädiert,
Bashar al-Assad „eine zweite Chance“ zu geben. Im Hintergrund steht die Angst vor
„irakischen Verhältnissen“ nach einem Sturz Assads – eine Angst, die Pizzaballa zufolge
tatsächlich real ist. Andererseits sei das Land geprägt von einer großen ethnischen
und religiösen Vielfalt. Das habe bisher auch die Mentalität geformt.