In der nordnigerianischen
Stadt Kaduna hatte sich am Ostersonntag eine schwere Explosion nahe einer Kirche ereignet.
Zu der Zeit hätten sich Gläubige einer evangelikalen Gemeinde zum Ostergottesdienst
versammelt. Laut Behördenangaben vom Ostermontag kamen mindestens 38 christliche
Gläubige ums Leben. Ein Sprecher der Polizei sagte kurz nach dem Attentat, man habe
„mit großen Anschlägen der Terroristen" an den Ostertagen gerechnet. Kaduna, eine
der größten Städte Nigerias, war bereits in den vergangenen Monaten mehrfach Ziel
von Attentaten. Bei islamistischen Terroranschlägen in Nigeria sind nach Angaben von
Menschenrechtlern seit Jahresbeginn mindestens 265 Menschen ums Leben gekommen. Bislang
hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt, es wird aber vermutet, dass die islamistische
Sekte Boko Haram dafür verantwortlich ist. Papst Benedikt hatte in seiner Osterbotschaft
auch Nigeria erwähnt und dort den „Aufbau einer friedlichen Gesellschaft“ mit Respekt
für die Religionsfreiheit angemahnt. Radio Vatikan hat kurz nach den Anschlägen
mit Pater Patrick Alumuka, Kommunikationsreferent im Erzbistum Abuja, gesprochen. „Mir
wurde gesagt, dass im Zentrum von Kaduna mitten auf der Straße eine Bombe explodiert
ist. Viel mehr als das weiß ich allerdings momentan auch nicht, es gibt nicht viele
gesicherte Nachrichten über das Geschehen. Am Samstag Nachmittag hatten wir erfahren,
dass die Terroristen in Kaduna oder Kano eine Bombe gelegt hätten. In allen Kirchen
waren viele Polizisten, und man sieht, dass die Terroristen deswegen nicht direkt
in den Kirchen zuschlagen konnten, so dass sie eine Bombe auf der Straße gezündet
haben.“
Auf die Frage, was die kontinuierliche Bedrohung für eine Wirkung
auf die Stimmung der Menschen in den betroffenen Gebieten habe, antwortet der Pater:
„Es
herrscht eine Atmosphäre der Unsicherheit vor, wobei ich aber nicht von Angst sprechen
möchte, denn man wusste nicht, wo sie die Bomben legen wollten, und wo sie angreifen
wollten. In Abuja und vielen anderen Städten des Landes war die Polizei fast allgegenwärtig,
um die Kirchen zu schützen und das Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.“
Als
Reaktion auf den Wunsch nach Frieden und Religionsfreiheit, den Papst Benedikt XVI.
der Bevölkerung von Nigeria in seiner Osterbotschaft gewidmet hat, stimmt der Pater
mit seinem Wunsch für die Nigerianer ein:
„Die Hoffnung aller Christen
in Nigeria, und aller Nigerianer die sich Frieden wünschen, ist das Ende der Gewalt
zu erleben. Diese Gewalt kommt von einer kleinen Gruppe, und setzt das ganze Land
unter Spannung. Wir hoffen und wünschen uns im Geiste des Osterfestes, dass Frieden
und ein ziviles Miteinander in unserer Heimat möglich sein werde.”