Vor dem Hintergrund eines möglichen Wahlsieges des Präsidentschaftskandidaten der
Muslimbrüder bei den kommenden Wahlen wächst die Unsicherheit der Christen in Ägypten.
Die Christen hätten vom Arabischen Frühling nicht profitiert, vielmehr hätten sie
das Gefühl, in Ägypten keinen Schutz zu genießen. Dies sagte der Bischof der koptisch-orthodoxen
Christen in Deutschland, Anba Damian, der Nachrichtenagentur Idea. Nach dem Tod des
Papst-Patriarch Schenuda III. benötige die koptische Kirche ein Oberhaupt, das viel
Fingerspitzengefühl angesichts der angespannten Lage zeige, so der Bischof weiter.
Schenuda III. hatte die Kirche 40 Jahre geleitet und sich um den Ausgleich von Christen
und Muslimen bemüht. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Kathpress betonte unterdessen
der Kandidat der Muslimbrüder am Mittwoch, dass die Einführung des islamischen Rechtes
der Scharia sein „erstes und endgültiges Ziel“ sei, sollte er die Wahl gewinnen. Er
gelte als Favorit der Präsidentschaftswahlen, da die Vertreter der Muslimbrüder die
stärkste Partei im Parlament darstellen.