Die bürgerkriegsähnliche Lage in Syrien scheint einen religiös motivierten Einschlag
zu bekommen. Islamistische Sunniten gehen jetzt in Homs und Umgebung gegen Christen
und andere Minderheiten vor, berichtet der vatikanische Fides-Dienst am Montag. Männer,
Frauen und Kinder würden als Geiseln genommen und nur gegen Lösegeld freigelassen.
Zudem besetzten die Islamisten Häuser von Christen und stahlen deren Autos. In der
Ortschaft Kusayr unweit der Grenze zum Libanon sollen nach Informationen von Fides
auch Christen getötet worden sein. In anderen Teilen des Landes geschehe Ähnliches,
betroffen seien auch Schiiten und Alawiten. Es handele sich dabei um Racheaktionen
der Islamisten, weil sich diese Gruppen nicht der Opposition anschlössen, berichtet
der vatikanische Pressedienst unter Berufung auf das Bistum Homs weiter. Die sunnitischen
Salafisten versuchten, alte Spannungen zwischen den Volksgruppen wiederzubeleben.
Christen sind laut Fides jedoch keiner systematischen Verfolgung durch die bewaffnete
Opposition ausgesetzt. Die Gewalt gehe ausschließlich von den salafistischen Gruppen
aus.