Kolumbien: „Freilassung aller Geiseln ist erster Schritt“
Mit großer Freude haben die Bischöfe des Landes die Freilassung zehn kolumbianischer
Soldaten und Polizisten durch die Rebellen der „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“
(FARC) aufgenommen. Mit der Freilassung der Geiseln, die sich mindestens zwölf Jahre
in der Gewalt der Rebellen befanden, sind nach offiziellen Angaben alle von der FARC
angekündigten Freilassungen erfüllt. Die linksgerichteten Rebellen kommen damit den
Bedingungen der kolumbianischen Regierung zur Aufnahme von Friedensverhandlungen nach.
In einer Bekanntmachung vom Montag schreiben die Bischöfe, sie schlössen sich der
Freude der Freigelassenen, ihrer Familien, Freunde und aller Kolumbianer an, „die
nicht die Hoffnung auf eine Freilassung aller Gefangener aufgeben“.
Zugleich
riefen die Bischöfe zur Befreiung aller anderen Geiseln auf, die sich noch in der
Gewalt paramilitärischer Gruppen in dem Land befinden. Die „einseitige Befreiung aller
Gefangenen“ sei ein „erster notwendiger Schritt, um einen Prozess des Dialoges und
der Verhandlung“ zu beginnen, der das Land befrieden könne. Das Verbrechen des Menschenraubes
müsse endlich verschwinden, der „grundlegende Respekt gegenüber der Rechte aller Kolumbianer“
sei die unerlässliche Grundlage für den Bau einer gerechten und brüderlichen Gesellschaft,
schreiben die in der Erklärung weiter. Das Schreiben trägt die Unterschrift des Vorsitzenden
der kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Rubén Salazar Gómez von Bogotá.
Zivile
Geiseln sind immer noch in Hand der Rebellen
Die FARC-Rebellen ließen
die sechs Polizisten und vier Unteroffiziere an der Grenze der Bezirke Meta und Guaviare
frei. Die Männer waren in den Jahren 1998 und 1999 entführt worden. Immer noch in
der Gewalt der Rebellen sind zivile Geiseln, wie viele ist unklar. Die Regierung verlangt
von den FARC unter anderem, den Drogenhandel und die Gewalt gegen Zivilisten einzustellen.
(rv 03.04.2012 pr)