Afghanistan: Heilige Woche unter widrigen Umständen
Die Karwoche hat begonnen,
auch für Christen in Afghanistan. In dem vom Krieg geschüttelten Land, das zu praktisch
einhundert Prozent islamisch ist, versammeln sich Christen im Verborgenen, um sich
auf Ostern vorzubereiten. Jede Form von Evangelisierung oder öffentlicher Weitergabe
des christlichen Glaubens ist streng untersagt. Giuseppe Moretti ist der einzige katholischen
Pfarrer in Afghanistan, seine Kirche befindet sich in der italienischen Botschaft
in Kabul. Er informiert im Gespräch mit Radio Vatikan über den stark eingeschränkten
Spielraum der Christen in Afghanistan:„Offiziell gibt es in ganz Afghanistan nur
einen Priester, eben mich. Es gibt die Militärkapläne, ich weiß nicht wie viele, die
aber nur in ihrem Bereich wirken. Dann gibt es drei Schwesterngemeinschaften, darunter
die Mutter-Teresa-Schwestern, und die Jesuiten, die in Afghanistan aber als humanitäre
Helfer arbeiten. Sie haben den Jesuitenflüchtlingsdienst, eine Nichtregierungsorganisation,
in dem nicht alle Priester sind, nur ein oder zwei. Der Kreis engt sich ein auf den
einzigen Kirchenvertreter ein, der von der afghanischen Regierung offiziell auf Grundlage
des bilateralen Abkommens zwischen Italien und Afghanistan von 1921 akzeptiert wurde.“Die
Vorbereitung auf Ostern der Christen sei angesichts der widrigen Umstände umso intensiver:
„Diejenigen, die kommen, tun dies aus einem tiefen Glauben heraus“, so der Priester.
(rv 03.04.2012 pr)