Der Päpstliche Nuntius in Ägypten und bei der Arabischen Liga hat in Istanbul an den
Beratungen der sogenannten „Freunde Syriens“ teilgenommen. Dabei forderte Erzbischof
Michael Fitzgerald, einen Ausweg aus der „Logik der Gewalt“ zu suchen. Wörtlich meinte
er in seinem Statement: „Es ist nicht zu spät, um mit der Gewalt zu brechen!“ Trotzdem
kam es auch an diesem Montag zu Zusammenstößen in vielen Teilen Syriens.
Einige
der Staaten, die sich zu den „Freunden Syriens“ zusammengeschlossen haben, sagten
syrischen Oppositionsgruppen direkte Hilfe zu, darunter auch militärische und logistische
Unterstützung. Russland nennt das an diesem Montag „einen Widerspruch zu dem Ziel,
den Konflikt in Syrien friedlich beizulegen“. Der Vatikan-Erzbischof Fitzgerald fand
es bei der Begegnung in Istanbul legitim, „dass sich die internationale Gemeinschaft
um Frieden und Stabilität in der Region sorgt“, und die Lage in Syrien habe sich seit
dem ersten Treffen der Syrien-Freunde – es fand Ende Februar in Tunis statt – tatsächlich
weiter verschlechtert: „Es gab ein alarmierendes Ansteigen der Gewalt, die auch Wohnviertel
nicht verschont hat und viele Menschenleben unter Zivilisten gefordert hat.“
Aber
der Nuntius machte deutlich, dass der Heilige Stuhl vor allem auf Diplomatie setzt:
Die Syrien-Mission von Kofi Annan sei „ein Hoffnungsstrahl“, sie könne „auf Syriens
langer Geschichte friedlicher Koexistenz zwischen Religionen und Völkern aufbauen“,
und auch die Syrer selbst dürften dieses Erbe jetzt nicht aus dem Blick verlieren,
wenn sie versuchten, „legitime Bedürfnisse zu befriedigen“. Fitzgerald wörtlich: „Die
Logik der Gewalt, wo aus Gewalt immer noch mehr Gewalt entsteht, muss unbedingt vermieden
werden!“ „Priorität“ hätten auch weiterhin „der Weg des Dialogs, der Versöhnung und
des Einsatzes für den Frieden“.
Ansonsten erinnerte der Vatikan-Vertreter die
„Freunde Syriens“ vor allem an die Opfer des Konflikts, darunter viele Kinder. „Es
ist äußerst wichtig, dass zu allen Bedürftigen humanitäre Hilfe durchkommt, und darum
muss sofortiger Zugang ohne Einschränkungen gewährt werden.“