Der vatikanische „Innenminister“ Erzbischof Angelo Becciu hat den Papstbesuch in Kuba
als „neue Revolution“ bezeichnet. Nach vielen Jahren, in denen die Kirche praktisch
in die Sakristei eingeschlossen gewesen sei, hätten die Kubaner und vor allem die
Jugendlichen öffentlich ihren Glauben bekannt, betonte Becciu in der Vatikanzeitung
„L´Osservatore Romano“ vom Sonntag.
Benedikt XVI. habe die Herzen der Kubaner
erobert, sagte der Erzbischof. Becciu, heute Substitut im vatikanischen Staatssekretariat
und damit „dritter Mann“ in der katholischen Hierarchie, war bis zu seiner Berufung
nach Rom vor einem Jahr Vatikanbotschafter in Havanna. Bei der Visite in Mexiko und
Kuba reiste er im päpstlichen Gefolge. Es sei auffallend, dass nicht nur Johannes
Paul II.,sondern auch sein Nachfolger in Mexiko wie in Kuba mit Begeisterung und Zuneigung
begrüßt worden seien, beobachtete der Erzbischof.
Als wichtigste Momente der
Papstreise auf Kuba bezeichnete Becciu die beiden großen Messen in Santiago und in
Havanna. „Man konnte sehen, wie die Kirche auf Kuba heute lebendig und mutiger denn
je ist“; trotz aller Prüfungen und Leiden, betonte der Diplomat. In diesem Land, das
alles getan habe, um den Glauben und die Kirche auch aus den Seelen der Menschen auszuschließen,
sei die Botschaft in aller Klarheit deutlich geworden, dass man Christus letztlich
nicht bekämpfen könne. (kna/rv 01.04.2012 gs)