2012-03-31 11:38:53

Papst schreibt an Häftlinge


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat an die Häftlinge der römischen Strafanstalt Rebibbia einen Brief geschrieben. Darin heißt es: „Die Haft dient dazu, nach dem Fall wieder aufzustehen; sich mit sich selbst, den anderen und Gott zu versöhnen; und dann von neuem in die Gesellschaft zurückzufinden.“

Rebibbia, ein trostloser Komplex an der römischen Peripherie, hat in letzter Zeit gleich zweimal die Aufmerksamkeit der Medien gefunden: Zum einen hat der Papst ihn letztes Jahr, kurz vor Weihnachten, besucht und mit Häftlingen gesprochen. Zum anderen gewann ein Film über Julius Caesar, den die Brüder Taviani hier in Rebibbia gedreht haben, unlängst bei den Berlinale-Filmfestspielen den „Goldenen Bären“. An diesem Freitagabend fand in Rebibbia ein Kreuzweg statt, an dem viele Häftlinge teilnahmen, aber auch Gläubige aus römischen Pfarreien – diesem Ereignis galt der Brief des Papstes. „Wenn wir Jesus bei seinem Kreuzweg dreimal zu Boden fallen sehen, dann wird uns klar, dass er unser Menschsein geteilt hat, dass die Last unserer Sünden ihn stürzen lässt“, schreibt Benedikt. Aber Jesus sei auch „dreimal wieder aufgestanden“ und habe seinen Weg nach Golgotha fortgesetzt. „Und so können auch wir mit seiner Hilfe wieder aufstehen nach unserem Fall – und vielleicht auch einem anderen, einem Bruder, helfen wieder aufzustehen.“

Was Jesus die Kraft zu seinem Kreuzweg gab, war „die Gewissheit, dass der Vater mit ihm war“: „Auch wenn sein Herz alle Bitterkeit des Verlassenseins fühlte, wusste Jesus doch, dass der Vater ihn liebte.“ Diese Liebe sei „stärker als alle Gewalt und Demütigung um ihn herum“ gewesen. Und das sei „Jesu großes Geschenk, das er uns mit seiner Via Crucis machte“: „Er hat uns enthüllt, dass Gott unbegrenzte Liebe ist und die Last unserer Sünden trägt, damit wir wieder aufstehen und den Frieden wiederfinden können.“ Benedikt wörtlich: „Haben auch wir also keine Angst, unseren Kreuzweg zu gehen, unser Kreuz mit Jesus zusammen zu tragen. Er ist mit uns.“

(rv 31.03.2012 sk)







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