2012-03-31 11:40:02

D: Tanzen am Karfreitag


Mit einer Tanzdemonstration am Karfreitag will die Piraten-Partei in Gießen gegen das im hessischen Feiertagsgesetz festgeschriebene Tanzverbot an kirchlichen Feiertagen protestieren. Der evangelische Gießener Propst Matthias Schmidt sieht darin eine „Provokation“. Der Propst, der zur hessen-nassauischen Kirchenleitung gehört, sagte der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, die geplante Demo „zur Todesstunde Jesu“ sei ein „intoleranter Akt“. Für viele Menschen sei der Karfreitag ein wichtiger religiöser Tag. Eine Demonstration für mehr Toleranz zu Lasten religiöser Überzeugungen könne die Kirche nicht hinnehmen. Ob das hessische Feiertagsgesetz novelliert werden müsse, darüber könne man aber durchaus mit der Kirche verhandeln, „aber nicht durch eine solche unangemessene Aktion“. Über die kirchliche Kritik hinaus ist um das Vorhaben in der Universitätsstadt eine Kontroverse entbrannt. Der Stadtverordnete der Piraten, Christian Oechler, will mit der auch für die Trennung von Kirche und Staat demonstrieren. Während das Ordnungsamt die Demonstration bisher nicht genehmigen will, wollen die Piraten mit einem Eilantrag die Rechtslage vom Verwaltungsgericht Gießen klären lassen. Im letzten Jahr hatte die Grüne Jugend eine ähnliche Aktion durchgeführt. Bei dem „Smartmob“ – bei dem sich die Teilnehmer über Facebook und Handy verabreden – hatten sich am Karfreitag auf dem Römerberg in Frankfurt am Main über 1.500 Personen versammelt. Sie tanzten still zur Musik aus Kopfhörern. Durch den Smartmob war aber eine Karfreitagsprozession der kroatischen-katholischen Gemeinde mit mehreren hundert Christen gestört worden. Manche wurden von den Demonstranten ausgepfiffen und beleidigt.

(idea 31.03.2012 sk)








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