Papst Benedikt ist
zurück in Rom: Um 10:30 Uhr Ortszeit traf er auf dem Flughafen in Ciampino ein, ein
Helikopter brachte ihn in den Vatikan. Sechs Tage lang war das bald 85-jährige Kirchenoberhaupt
in Mexiko und Kuba unterwegs. Ein Rückblick auf die Themen der Reise von unserem Korrespondenten
Pater Bernd Hagenkord:
Die Pressekonferenz im Flugzeug setzte den Ton: Die
Absage an den Marxismus als politische Lösung auf der einen Seite, die Absage an die
Kirche als politische Instanz auf der anderen Seite. Dazwischen bewegte sich Benedikt
XVI. bei seiner Reise nach Kuba.
Es ging um das Bauen an einer besseren Welt.
Kuba blicke schon auf das Morgen, so der Papst in Santiago de Cuba. Kuba brauche den
Wandel. Aber es war kein politisches Manifest, keine ideologische Auseinandersetzung.
Der Papst kam betend, als Pilger. Der Wandel, den er wünscht, braucht einen Anker
im gemeinsam gelebten Glauben, eben in der Pilgerschaft.
Er sprach über die
großen Themen von Schöpfung und Liebe Gottes, von Versöhnung und dem Respekt vor dem
Leben. Hierin gründete er seine Gedanken zu Wandel und Gesellschaft.
Das beste
Beispiel dafür war die Predigt in Havanna, zum Abschluss der Reise. Er sprach über
Religionsfreiheit und eine bessere Zukunft, allein vierzehn mal benutzte er die Worte
frei oder Freiheit. Aber er tat das mit Verweis auf die Vernunft und die Wahrheit.
„Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die
Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien“, dieser Johannesvers fasst
zusammen, wie der Papst den Wandel der Welt sieht.
Von daher kann er auch fordern
und wünschen, etwa eine Öffnung des Landes und mehr Raum für die Kirche und ihre Aufgaben.
Auch dazu war er gekommen, die Kirche und die Glaubenden auf Kuba gegen den starken
Gegenwind zu stärken.
Im Heiligtum der Virgen de la Caridad del Cobre hat er
Herausforderungen der Gesellschaft angesprochen, die Schwierigkeit der Integration
etwa, aber auch die Campesinos, und auch das Nachbarland Haiti, das immer noch unter
den Folgen des Erdbebens leidet. Still und ruhig hat er das getan, ohne den großen
Effekt. Selbst die Treffen mit Staatschef Raúl Castro und am Mittwoch mit seinem Bruder
Fidel waren ruhige Ereignisse, ohne den sonst üblichen Aufwand der politischen großen
und letztlich leeren Worte.
Das Stichwort der Reise war „Pilger der Nächstenliebe“.
So merkwürdig das für unsere deutsch hörenden Ohren auch klingen mag, genau so war
diese Reise gemeint. Wie er bei seiner letzten Auslandsreise nach Benin vom „Mut,
der aus der Vergebung kommt“ gesprochen hat, so kann man vielleicht mit Blick auf
den notwendigen Wandel für diesen Besuch formulieren: „Selbstvertrauen, dass aus der
Nächstenliebe kommt.“
Aus Havanna Pater Bend Hagenkord für Radio Vatikan