2012-03-28 13:32:41

UNO/Vatikan: 26.000 syrische Flüchtlinge im Libanon


Der Vatikan, die Caritas und die UNO haben auf die Massenflucht von Syrern in die Nachbarstaaten Libanon, Türkei und Jordanien hingewiesen. Wie die Schweizer Caritas am Mittwoch berichtete, seien bereits 100.000 Menschen aus dem Bürgerkriegsland in die Nachbarstaaten geflohen. Laut Caritas-Dachverband „Caritas Internationalis“ seien allein im Libanon 26.000 schon syrische Flüchtlinge. Über ein angelaufenes Caritas-Programm würden 3.000 syrische Flüchtlinge im Libanon versorgt. Der Vatikan hatte am Dienstag mitgeteilt, dass die Kollekte bei der Gründonnerstagsliturgie mit Papst Benedikt XVI. in der Lateranbasilika den Caritas-Programmen für syrische Flüchtlinge zukommen solle. Schwerpunkt-Zielgruppen sind Frauen mit Kleinkindern, die sich allein auf der Flucht befinden, Kranke sowie Menschen mit Behinderung und Verletzte.

Die Vereinten Nationen beschleunigen unterdessen ihre Vorbereitungen im Blick auf ein zu befürchtendes weiteres Anschwellen der Fluchtwelle. Das Einlenken des syrischen Regimes auf den Friedensplan des UNO-Sondergesandten Kofi Annan brachte bisher kein Abflauen der Kämpfe. Regierung und Opposition werfen einander gegenseitig vor, keinen Frieden zu wollen.

Am Mittwoch wurden nach Angaben von Regimegegnern in der seit Monaten umkämpften Ortschaft Rastan drei Soldaten getötet. Bei Gefechten zwischen Deserteuren und Regierungstruppen erlitten dort zudem 16 Soldaten und 4 Deserteure Verletzungen. Aus mehreren anderen Dörfern und Städten in den Provinzen Daraa, Idlib, Hama und Homs meldeten die Aktivisten Angriffe der Armee von Präsident Bashar al-Asad.

Der neu ernannte UNO-Koordinator für die syrischen Flüchtlinge, Panos Moumtzis, sagte in Genf, nach Jordanien kämen täglich rund 150 Menschen über die Grenze. In den Grenzgebieten spielten sich erschütternde Szenen ab: „Einige Leute kommen an den offiziellen Stationen über die Grenze, andere suchen ihr Heil über das freie Feld. Jeder versucht sich in Sicherheit zu bringen, auf welchem Weg auch immer“, so Moutzis. Der UN-Beauftragte warnte davor, die Gastfreundschaft der Nachbarstaaten über Gebühr zu strapazieren: „Nach einer Weile lässt die Bereitschaft zu helfen selbst bei bestem Willen nach.“ In Jordanien und Libanon würden die Flüchtlinge häufig privat aufgenommen. Die Türkei habe acht Zeltstädte organisiert.

Angesichts der unsicheren Lage in ihrer Heimat räumten die USA Syrern einen vorläufigen Flüchtlingsstatus ein. Auch nach dem Ablauf ihrer Visa dürften sie vorübergehend im Land bleiben, teilte die Heimatschutzministerin mit. Wegen „der ernsthaften Bedrohung ihrer persönlichen Sicherheit“ würden die USA derzeit keine Syrer in ihr Heimatland abschieben.

(kipa 28.03.2012 mg)







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