2012-03-26 07:36:39

Vesper in Léon: Papst mahnt zur Einheit in der katholischen Kirche


RealAudioMP3 Die Katholiken in Lateinamerika müssen in einem harmonischen Miteinander leben. Das sagte der Papst am Sonntagabend (Ortszeit) bei einer Vesper mit den lateinamerikanischen Bischöfen in der Kathedrale von León in Mexiko. Benedikt XVI. rief die Oberhirten auf, sich stärker für die Evangelisierung einzusetzen. Der Papst sprach bei der Vesper auch über sozialpolitische Herausforderungen. Zu den anwesenden Bischöfen sagte er:

„Die augenblickliche Situation eurer Diözesen weist sicherlich Herausforderungen und Schwierigkeiten verschiedenster Herkunft auf. Doch da wir wissen, dass der Herr auferstanden ist, können wir zuversichtlich voranschreiten, in der Überzeugung, dass das Böse in der Geschichte nicht das letzte Wort hat und dass Gott einer Hoffnung, die nicht zugrunde gehen lässt (vgl. Röm 5,5), neuen Raum geben kann.“

Als Nachfolger Petri, so der Papst weiter, danke er den lateinamerikanischen Bischöfen „für den geduldigen und demütigen pastoralen Eifer“. Die Bischöfe seien nicht allein, so Benedikt XVI. weiter.

„Wenn ich sehe, wie sich in euren Gesichtern die Sorgen um die Herde widerspiegeln, um die ihr euch kümmert, kommen mir die Versammlungen der Bischofssynode in den Sinn, in denen die Teilnehmer applaudieren, wenn diejenigen das Wort ergreifen, die ihren Dienst in Situationen versehen, die für das Leben und die Sendung der Kirche besonders schmerzlich sind. Diese Geste entspringt aus dem Glauben an den Herrn und bedeutet Brüderlichkeit im apostolischen Einsatz sowie Dankbarkeit und Bewunderung für die, welche das Evangelium unter Dornen in Form von Verfolgungen, Ausgrenzung oder Verachtung aussäen. Auch fehlt es nicht an Sorgen wegen mangelnder Mittel und menschlicher Ressourcen oder wegen der Einschränkungen der Freiheit der Kirche in der Erfüllung ihrer Sendung.“

Benedikt erinnerte an die Sorgen der Kirche bei der Ausübung ihrer Mission. Er erwähnte unter anderem die Schranken, die ihrer Freiheit in der Religionsausübung gesetzt seien. Die Bischöfe sollten sich aber trotz Hindernissen nicht davon abbringen lassen, in der Neuevangelisierung den Glauben den Menschen näher zu vermitteln. Die Kirche Lateinamerikas müsse eine „Saat der Hoffnung“ bleiben. Denn der katholische Glaube habe das Leben, die Gebräuche und die Geschichte Lateinamerikas, in dem viele seiner Nationen gerade das zweihundertjährige Jubiläum ihrer Unabhängigkeit feiern, deutlich geprägt, fügte der Papst an. Weiter ging er auf die Initiativen zum Jahr des Glaubens ein.

„Eine Hilfe leistet dazu auch die in Aparecida geförderte Misión continental, die in den Teilkirchen Lateinamerikas und der Karibik bereits viele Früchte kirchlicher Erneuerung erntet. Unter anderem das Studium, die Verbreitung und die Meditation der Heiligen Schrift, welche die Liebe Gottes und unser Heil verkündet. In diesem Sinn rufe ich euch auf, weiterhin die Schätze des Evangeliums zu erschließen, damit sie sich in eine Kraft der Hoffnung, der Freiheit und des Heils für alle Menschen verwandeln (vgl. Röm 1,16). Und seid auch treue Zeugen und Ausleger des Wortes des menschgewordenen Sohnes, der lebte, um den Willen des Vaters zu erfüllen und der sich als Mensch unter den Menschen für sie aufopferte bis zum Tod.“

Benedikt bat die Bischöfe um eine besondere Aufmerksamkeit für die Seminaristen.

„Nicht weniger grundlegend ist die Nähe zu den Priestern, denen nie das Verständnis und die Ermutigung ihres Bischof und, falls nötig, auch die väterliche Ermahnung in Bezug auf unangebrachtes Verhalten fehlen darf. Sie sind in der sakramentalen Gemeinschaft des Priestertums eure ersten Mitarbeiter, denen ihr beständig und in bevorzugter Weise nahe sein müsst.“

Dasselbe gelte im Übrigen auch für die verschiedenen Formen geweihten Lebens. Und in zunehmendem Maß müsse auch den Laien besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

„Ihre Bildung im Glauben ist ausschlaggebend, um das Evangelium in der Gesellschaft von heute gegenwärtig und fruchtbar werden zu lassen. Es ist nicht recht, dass sie das Gefühl haben, als Menschen von geringer Bedeutung in der Kirche angesehen zu werden, trotz des Eifers, mit dem sie entsprechend ihrer persönlichen Berufung in ihr arbeiten, und des großen Opfers, das dieser Einsatz manchmal verlangt. Bei alledem ist es für die Hirten besonders wichtig, dass unter den Priestern, Ordensleuten und Laien ein Gemeinschaftsgeist herrscht und unnütze Spaltungen, Kritiken und schädliches Misstrauen vermieden werden.“

Neben diesen Ermutigungen setzte sich Benedikt eindringlich dafür ein, dass ein Geist der Gemeinschaft unter Priestern, kirchlichen Mitarbeitern und Laien herrschen solle.

(rv 25.03.2012 mg)







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