Vatikansprecher Pater Federico Lombardi hat Vorwürfe von Missbrauchsopfern abgewiesen,
die durch die in Mexiko gegründete Ordensgemeinschaft „Legionäre Christi“ zu Schaden
kamen. Sie hatten am Samstag eine fehlende Aufarbeitung der Missbrauchsfälle beklagt.
Bei einer Pressekonferenz am Rande des Papstbesuches in Mexiko-Stadt hieß es, der
damalige Kardinal Joseph Ratzinger habe als Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation
die Aufklärung behindert. Zugleich kritisierten die Opfer, dass es während des Mexiko-Besuchs
des Papstes zu keinem Treffen komme. Weder der heutige Papst Benedikt XVI. noch Johannes
Paul II. hätten 1998 vom Doppelleben des Legionäre-Christi-Gründers Marcial Maciel
Degollado gewusst, sagte Pater Lombardi am Samstagabend in León als Reaktion auf die
Vorwürfe. Es sei ungerecht, Benedikt XVI. als einen Papst zu bezeichnen, der gegen
Wahrheit und Transparenz sei. Auch Kardinal Jose Francisco Robles Ortega verteidigte
das Kirchenoberhaupt: „Wenn ein Papst jemals mit aller Energie und Realismus diesem
Problem begegnet ist, dann Benedikt XVI.“, zitiert die Tageszeitung „El Manana“ den
Erzbischof von Guadalajara. Es sei unmöglich, ihm eine Komplizenschaft vorzuwerfen.
(kna 25.03.2012 pr)