„Ihr steht im Herzen
des Papstes an ganz wichtiger Stelle!“ Mit warmen Worten und einem strahlenden Lächeln
hat sich Papst Benedikt am Samstagabend in Guanajuata – es war der frühe Sonntagmorgen
nach mitteleuropäischer Zeit – an Kinder und Jugendliche gewandt. Vor mehreren Hundert
Kindern, Jugendlichen und deren Eltern sprach er auf der historischen „Plaza de la
Paz“, dem Platz des Friedens, vom Glück des Glaubens und der Hoffnung. Zugleich appellierte
er an Politik und Gesellschaft, die Zukunft der mexikanischen Jugend zu sichern. „Jeder
von euch ist ein Geschenk Gottes für Mexiko und für die Welt“, sagte der Papst den
jungen Leuten, die ihn mit freudigen Gesängen und „Benedicto“-Sprechchören herzlich
empfingen. Er schließe „alle Kinder Mexikos“ in seine Liebe ein, so Benedikt XVI.,
„besonders die, welche die Last des Leidens, der Verlassenheit, der Gewalt oder die
des Hungers ertragen, der in diesen Monaten aufgrund der Trockenheit in einigen Gegenden
sehr spürbar geworden ist.“
Viele mexikanische Kinder leben in Umständen,
die durch Armut, Gewalt und Perspektivlosigkeit geprägt sind. Benedikt XVI. ermutigte
die Jugendlichen auf der „Plaza de la Paz“, „Friedensstifter“ in der mexikanischen
Gesellschaft zu sein.
„Dieser Ort, an dem wir uns befinden, hat einen Namen,
der die Sehnsucht ausdrückt, die alle Völker im Herzen tragen: ,Der Friede’ – ein
Geschenk, das von oben kommt. ,Friede sei mit euch!’ (Joh 20,21). Das sind die Worte
des auferstandenen Herrn. Wir hören sie in jeder Messe, und heute erklingen sie von
neuem hier, in der Hoffnung, dass jeder zu einem Friedensstifter werde und zu einem
Boten jenes Friedens, für den Christus sein Leben hingegeben hat.“
In Not
auf Gott vertrauen, zu „Boten der Vergebung“ und „Dienern der Einheit“ zu werden,
statt Böses mit Bösem zu vergelten, sei die Botschaft Jesu und seiner Jünger. Deshalb
gelte es, die Verbindung zum Glauben nie abreißen zu lassen, den Gottesdienst zu besuchen
und zu beten:
„Jesus möchte in das Leben eines jeden von euch eine Geschichte
der Freundschaft einschreiben. Behaltet ihn also als euren allerbesten Freund. Er
wird niemals müde euch zu ermuntern, immer alle zu lieben und Gutes zu tun. Ihr hört
ihn, wenn ihr stets beharrlich mit ihm in Verbindung bleibt; er wird euch auch in
den schwierigsten Situationen helfen.“
Als Vorbilder eines christlichen
Lebensstils benannte der Papst die Märtyrer von Tlaxcala, die von Johannes Paul II.
am 6. Mai 1990 bei seinem Besuch in Mexiko selig gesprochen wurden. Die sterblichen
Überreste der Seligen Christobal, AntoniusundJohannes ruhen heute
in Tlaxcala und Tepeaca. Von ihnen, die Jesus zur Zeit der ersten Evangelisierung
Mexikos kennenlernten, könne man lernen, „dass man nicht erst ab einem bestimmten
Alter lieben und dienen kann“, so Papst Benedikt.
„Schützt Mexikos Zukunft“
Vom
Balkon des Gouverneurspalastes aus appellierte Benedikt XVI. zugleich an Politik und
Gesellschaft, die Zukunft der mexikanischen Jugend zu sichern:
„Eure Familie,
die Kirche, die Schule und die Verantwortlichen in der Gesellschaft müssen alle gemeinsam
daran arbeiten, damit ihr als Erbe eine bessere Welt erhalten könnt, ohne Neid und
Zweitracht. Darum möchte ich meine Stimme erheben und alle auffordern, die Kinder
zu beschützen und auf sie zu achten, damit ihr Lächeln nie vergehe, sie in Frieden
leben und vertrauensvoll in die Zukunft blicken können.“