Nuntius in Mexiko: „Ein Land mit vielen Problemen“
Erste Station der Lateinamerika-Reise Benedikts ist Mexiko. Ein Land, das Johannes
Paul II. fünfmal besucht hat, ein Land mit vielen sozialen Problemen. Das sagt auch
der Apostolische Nuntius in Mexiko, Erzbischof Christoph Pierre, im Gespräch mit Radio
Vatikan.
„In den letzten Jahren hat sich die Gewalt noch verschlimmert.
Mexiko scheint sogar in den Händen der „Drogenkartelle“ zu sein. Die Menschen leiden
enorm unter dieser Situation. Deshalb sehen die Mexikaner den Besuch des Papstes mit
Hoffnung.“
Drogenmafia, Migrationsströme und Armut: Das seien die Probleme,
mit denen sich die Mexikaner auseinandersetzen müssen. Die katholische Kirche versuche
seit Jahren bei der Überwindung dieser Schwierigkeiten mitzuhelfen, so der Nuntius.
„Auch
wenn die Probleme klar sind, so muss man doch sagen: Mexiko ist ein komplexes Land.
Die Auswanderung hat beispielsweise eine lange Tradition. Die USA gelten hier als
Vorbild, und daher versuchen viele Mexikaner, dorthin auszuwandern. Es geht doch schlussendlich
um den Wunsch eines jeden Menschen, nämlich glücklich und zufrieden zu leben. Die
Realität sieht allerdings anders aus. Viele Mexikaner leben als Illegale in den Vereinigten
Staaten, und das bedeutet, keine soziale oder medizinische Sicherheit zu haben.“
Die
Kirche versuche allen, die den oft lebensgefährlichen Weg über die Nordgrenze antreten,
zu helfen. Dass die Mehrheit der Mexikaner Katholiken sind, macht der Kirche die Hilfe
einfacher: Die Menschen vertrauten den kirchlichen Institutionen, sagt Nuntius Pierre.
„Es
gibt ein Dutzend Auffangstellen bei der Grenze zu den USA. Caritas-Mitarbeiter sind
auch meistens die ersten wichtigen Ansprechpartner im neuen Land. Sicher, auch wir
können nicht die Probleme lösen, aber die Rolle der Kirche bei der Integration der
Auswanderer ist wichtig und wird auch von den US-Behörden sehr geschätzt.“