Nach Brasilien ist Mexiko mit hundert Millionen Katholiken der Staat mit der zweithöchsten
Katholikenzahl auf der Welt. Etwa die Hälfte der kirchlichen Organisationen und Bistümer
wurden erst nach 1957 gegründet. Das hängt mit einer jahrzehntelangen aggressiven
antikirchlichen Kampagne im Land zusammen. Außerdem gibt es in Mexiko wenige Priester.
Ein Geistlicher ist für mehr als 6.000 Gläubige zuständig. Zum Vergleich: In Deutschland
sind es rund 1.500 Katholiken. Seit dem ersten Besuch von Papst Johannes Paul II.
1979 tritt die Kirche mit neuem Selbstbewusstsein auf. Auch die Bischöfe sprechen
seither in der Öffentlichkeit häufiger über soziale Fragen. Sie drücken nun ihre Hoffnung
aus, dass der Papstbesuch in den kommenden Tagen ein Zeichen gegen die ausufernde
Gewalt in Mexiko setzen werde.