2012-03-23 10:40:05

Hagenkord: Hoffnung und Nächstenliebe für Lateinamerika


RealAudioMP3 Hier ein Kommentar des Redaktionsleiters der deutschsprachigen Sektion von Radio Vatikan, P. Bernd Hagenkord SJ, zur 23. Auslandsreise des Papstes. P. Hagenkord wird für uns in Kuba sein und über die Papstreise berichten.

Was sagt der Papst zum Drogenkrieg und wird er Fidel Castro treffen? Keiner anderen Frage bin ich in den letzten Tagen mehr begegnet als diesen beiden. Von unserer europäischen Warte aus gibt es wenige Dinge, die interessanter wären. Hören wir bei dem nach, was unsere Kollegen hier bei Radio Vatikan berichten, besonders in der lateinamerikanischen Abteilung, klingt das schon etwas anders. Es sind dort tatsächlich eher die mittelfristigen oder langfristigen Entwicklungen, die im Blickfeld stehen.

Zwei Formulierungen der letzten Päpste fassen das ganz gut zusammen: „Wenn sich Kuba der Welt öffnet, öffnet sich die Welt Kuba“, so lautet ein Zitat Johannes Pauls II. bei seiner Reise 1998. Es wird um Annäherung und Öffnung gehen, um Demokratisierung, wie es Kardinalstaatssekretär Bertone in einem Interview gesagt hat. Die Isolierung des Landes und damit die Not und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten gilt es zu überwinden, und das geht nur durch Wandel durch Annäherung. Die katholische Kirche will ihren Beitrag zu diesem Wandel leisten, das hat Johannes Paul II. deutlich gemacht und in dieser Linie steht auch Benedikt XVI.

„Mit dem Krieg ist alles verloren“ ist die zweite Formulierung, die verschiedene Päpste gebraucht haben. In Mexiko kann damit der Drogenkrieg gemeint sein, der die Instabilität eines ganzen Staates nach sich zieht. Auch hier will die Kirche Vermittler sein, auch hier geht es um Frieden und Versöhnung und um die Rolle der Glaubenden. Ein Papstbesuch kann viel Aufmerksamkeit für diese Positionen schaffen und er kann zeigen, dass der Papst und mit ihm die ganze Weltkirche hinter diesen friedlichen Bemühungen steht.

Es gibt Alternativen. So liest sich für mich der Untertitel der Reise. Die Weltkirche will sich positiv einbringen, den Wandel mit gestalten. Es geht um persönliche Verantwortung des Einzelnen und den gemeinsamen Blick auf Gott, es geht um Religionsfreiheit und den Respekt vor dem Leben anderer. Vor allem aber geht es um die Zukunft.

Wenn für Mexiko das Wort „Hoffnung“ und für Kuba das Wort „Nächstenliebe“ als offizielle Überschriften über der Reise stehen, dann trifft es die Themen der Reise mehr, als alle Aufsehen erregenden Einzelereignisse.

Von der Papstreise, Pater Bernd Hagenkord für Radio Vatikan







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