Der für Südarabien zuständige katholische Bischof Paul Hinder hat die Kontroverse
um das islamische Rechtsgutachten gegen christliche Kirchen in Arabien relativiert.
Man solle in dieser Frage „nicht Öl ins Feuer gießen“, sagte der Bischof der Katholischen
Nachrichten-Agentur am Freitag. Die kuwaitische Regierung vertrete hinsichtlich der
Präsenz christlicher Kirchen eine andere Position als der saudische Großmufti, der
ein Kirchenverbot gefordert hatte. Beunruhigend sei jedoch, „dass solche Äußerungen
bei einem Teil der Bevölkerung ihre Wirkung nicht verfehlen“, so Hinder. Anlass der
Fatwa war die Ankündigung einiger kuwaitischer Parlamentarier Mitte Februar, einen
Gesetzesentwurf zur Verbot aller christlicher Gotteshäuser einzubringe. Diese Initiative
wurde kurz darauf zur Forderung eines Baustopps für neue Kirchen abgeschwächt. Der
aus der Schweiz stammender Kapuziner Hinder amtiert seit 2005 auf der Arabischen Halbinsel.
Seit einer Neuordnung der Kirchenstrukturen im März 2011 leitet er das Vikariat „Arabien-Süd“,
das die Vereinigten Arabischen Emirate, Oman und den Jemen umfasst. Zuvor war er auch
für Saudi-Arabien zuständig. (kna 23.03.2012 pr)