2012-03-22 14:48:44

Frankreich: „Interreligiöser Dialog – jetzt erst recht!“


RealAudioMP3 Als Reaktion auf das Massaker von Toulouse hat Kurienkardinal Jean-Louis Tauran, zu mehr Anstrengungen bei der Erziehung zum Frieden aufgerufen. „Gewalt löst keine Probleme, ja verschlimmert sie“, sagte der Präsident des Päpstlichen Rates für interreligiösen Dialog im Interview mit der französischen Zeitung „La Croix“. Eine Konsequenz aus dem Amoklauf mit vermutlich religiösem Hintergrund, bei dem in einer jüdischen Schule am Montag mehrere Kinder und ein Erwachsener ums Leben kamen, müsse die Verstärkung des interreligiösen Dialoges sein. Das wünscht sich der Zuständige für interreligiösen Dialog in der französischen Bischofskonferenz, Bischof Michel Dubost. Der Bischof sagte im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Es geht nun darum, dass wir alle gemeinsam für eine friedliche Zukunft einstehen. Ich glaube im Übrigen nicht, dass die jüngsten tragischen Ereignisse den Dialog zwischen den Religionen stoppen werden. Die französische Gesellschaft braucht aber ohne Zweifel neue Impulse für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Deshalb ist der interreligiöse Dialog auch so wichtig in diesem Land, in der Christen und Muslime miteinander und nicht nebeneinander leben. Ich denke, man muss jetzt absolut die Ruhe und Einheit bewahren und dafür sorgen, dass die Gerechtigkeit gewahrt bleibt.“

Die Opfer der Bluttat wurden in Jerusalem gemäß jüdisch-orthodoxem Ritus beigesetzt. Der mutmaßliche Täter wurde nach über 30-stündiger Belagerung durch Spezialeinheiten der Polizei bei der gewaltsamen Erstürmung seiner Wohnung getötet. Vieles spricht dafür, dass der junge Franzose algerischer Abstammung, der innerhalb von neun Tagen ingesamt sieben Tote und mehrere Verletzte hinterlassen hat, ein Einzeltäter ist.

(rv/la croix/afp 22.03.2012 pr)








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