D: Abschaffung des „Dritten Wegs“ ist zu überdenken
Vor einer Abschaffung des kircheneigenen Arbeits- und Tarifrechts hat der evangelische
Kirchenrechtler Hans Michael Heinig gewarnt. Die Handlungsfähigkeit der beiden wichtigsten
Wohlfahrtverbände wäre geschwächt, wenn sich Teile der Diakonie und Caritas außerhalb
der Kirche organisieren müssten, „um die Marktlogik voll adaptieren zu können“, schreibt
Heinig in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ von diesem Donnerstag.
Die Gewerkschaften könnten bei der dann auftretenden Vielzahl an Einzelakteuren keine
einheitlichen Tarife durchsetzen. Die Folge sei, dass das Entgeltniveau auf dem sozialen
Markt weiter sinke und die „Ökonomisierung des Sozialen“ voranschreite. Kritiker sollten
sich also genau überlegen, „was droht, wenn der Dritte Weg insgesamt fällt“, schreibt
der Leiter des kirchenrechtlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD).