Die Nichtregierungsorganisation „Human Rights Watch“ wirft aufständischen Gruppen
in Homs Gewalt, Missbrauch und Folter vor. Die syrisch orthodoxe Kirche, der rund
60 Prozent der Christen in Syrien angehören, beklagt in einer Erklärung eine „ethnische
Säuberung unter den Christen“ seitens der mit El Kaida in Verbindung stehenden so
genannten „Faruq-Brigaden“ in Homs. Das berichtet die vatikanische Nachrichtenagentur
fides. In Homs würden Christen gezielt von aufständischen Milizen aus ihren Häusern
vertrieben und anschließend ihre Besitztümer „konfisziert“. Man fordere die Christen
auf, die Stadt zu verlassen. Die Stadtviertel Hamidiya und Bustan el-Diwan seien bereits
„christenrein“. Die wahhabistisch-islamistischen „Faruq-Brigaden“ werden nach Angaben
von „Fides“ mit saudischen und katarischen Geldern finanziert. Ihr gehörten vor allem
Söldner aus Libyen und dem Irak an. Der Apostolische Vikar von Aleppo, Bischof Giuseppe
Nazzaro, erklärte gegenüber fides, er könne die Berichte nicht direkt bestätigen,
doch könne man sagen, „dass solche Berichte das allgemeine Schweigen, das von der
Weltpresse gefördert wurde, durchbrechen“. In Syrien gebe es „auch viele islamistische
Terrorbewegungen, die sich einen Weg bahnen“. So sei die Autobombe in Aleppo am letzten
Samstag in der Nähe einer Schule der Franziskaner explodiert. Wie durch ein Wunder
habe ein Blutbad unter den Kindern verhindert werden können, so der Bischof. – Unterdessen
berichten Beobachter aus Homs, dass Jesuiten dort unter der Bevölkerung humanitäre
Hilfe leisteten und versuchten, als „Brückenbauer“ zu arbeiten. Die Jesuiten widmen
sich in Syrien vor allem der Jugend- und Flüchtlingsarbeit und setzen sich für den
interreligiösen Dialog und die Entwicklung der ländlichen Gebiete ein.