2012-03-19 15:01:18

Vatikan/Frankreich: „Ein niederträchtiger Akt“


RealAudioMP3 Ein „entsetzlicher und niederträchtiger Akt“ ist aus Vatikan-Sicht der Amoklauf vor einer jüdischen Schule im südfranzösischen Toulouse von Montagmorgen. Ein Unbekannter hat dabei mindestens vier Menschen erschossen. Der Täter kam auf einem Motorrad und eröffnete das Feuer auf einen 30-jährigen Religionslehrer, der zusammen mit seinen zwei kleinen Söhnen im Alter von drei und sechs Jahren starb. Ein zehnjähriges Kind wurde ebenfalls erschossen, zwei weitere Personen schwer verletzt.

Vatikansprecher Pater Federico Lombardi sagte in einer ersten Stellungnahme, die Tat rufe „tiefe Empörung und Erschütterung sowie die entschiedenste Verurteilung“ hervor, weil sie sich gegen so junge Opfer richte und sich vor einer friedlichen jüdischen Bildungseinrichtung zugetragen habe. „Wir drücken den Familien der Opfer und der jüdischen Gemeinde unsere lebhafte Anteilnahme und unsere Sorge über diese entsetzliche Tat aus“, sagte Lombardi vor Journalisten im Vatikan.

Auch der Erzbischof von Toulouse, Robert Gall, zeigte sich erschüttert. Er befindet sich soeben mit rund zehn weiteren französischen Bischöfen in New York zu einem dreitägigen Treffen mit Vertretern des Judentums. In einer kurzen Nachricht sprach er den betroffenen Familien seine Anteilnahme aus und sicherte Gebet zu.

Die Konferenz Europäischer Rabbiner hat die Schießerei vor einer jüdischen Schule im südfranzösischen Toulouse scharf verurteilt. „Diese schreckliche Tat ist bezeichnend für eine Gesellschaft, in der Intoleranz zugelassen wird“, erklärte Präsident Rabbi Pinchas Goldschmidt am Montag in Brüssel. Die Rabbinerkonferenz appellierte an die französische Regierung, die kriminellen Angriffe gründlich aufzuklären und die Verantwortlichen zu bestrafen.

Nach Ansicht von Verteidigungsminister Gerard Longuet handelt es sich bei dem Täter wahrscheinlich um einen „Geistesgestörten“. Allerdings könne er ein terroristisches Verbrechen nicht ausschließen, sagte Longuet dem Nachrichtensender LCI. Frankreichs Regierung ordnete einen verschärften Schutz aller jüdischen Schulen im Land an.

Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Jigal Palmor, sagte: „Wir sind entsetzt über diesen Angriff, und wir vertrauen darauf, dass die französischen Behörden diese Tragödie vollständig aufklären und die Täter vor Gericht bringen.“

(rv/kna/diverse 19.03.2012 gs)









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