Ein „entsetzlicher
und niederträchtiger Akt“ ist aus Vatikan-Sicht der Amoklauf vor einer jüdischen Schule
im südfranzösischen Toulouse von Montagmorgen. Ein Unbekannter hat dabei mindestens
vier Menschen erschossen. Der Täter kam auf einem Motorrad und eröffnete das Feuer
auf einen 30-jährigen Religionslehrer, der zusammen mit seinen zwei kleinen Söhnen
im Alter von drei und sechs Jahren starb. Ein zehnjähriges Kind wurde ebenfalls erschossen,
zwei weitere Personen schwer verletzt.
Vatikansprecher Pater Federico Lombardi
sagte in einer ersten Stellungnahme, die Tat rufe „tiefe Empörung und Erschütterung
sowie die entschiedenste Verurteilung“ hervor, weil sie sich gegen so junge Opfer
richte und sich vor einer friedlichen jüdischen Bildungseinrichtung zugetragen habe.
„Wir drücken den Familien der Opfer und der jüdischen Gemeinde unsere lebhafte Anteilnahme
und unsere Sorge über diese entsetzliche Tat aus“, sagte Lombardi vor Journalisten
im Vatikan.
Auch der Erzbischof von Toulouse, Robert Gall, zeigte sich erschüttert.
Er befindet sich soeben mit rund zehn weiteren französischen Bischöfen in New York
zu einem dreitägigen Treffen mit Vertretern des Judentums. In einer kurzen Nachricht
sprach er den betroffenen Familien seine Anteilnahme aus und sicherte Gebet zu.
Die
Konferenz Europäischer Rabbiner hat die Schießerei vor einer jüdischen Schule im südfranzösischen
Toulouse scharf verurteilt. „Diese schreckliche Tat ist bezeichnend für eine Gesellschaft,
in der Intoleranz zugelassen wird“, erklärte Präsident Rabbi Pinchas Goldschmidt am
Montag in Brüssel. Die Rabbinerkonferenz appellierte an die französische Regierung,
die kriminellen Angriffe gründlich aufzuklären und die Verantwortlichen zu bestrafen.
Nach Ansicht von Verteidigungsminister Gerard Longuet handelt es sich bei
dem Täter wahrscheinlich um einen „Geistesgestörten“. Allerdings könne er ein terroristisches
Verbrechen nicht ausschließen, sagte Longuet dem Nachrichtensender LCI. Frankreichs
Regierung ordnete einen verschärften Schutz aller jüdischen Schulen im Land an.
Der
Sprecher des israelischen Außenministeriums, Jigal Palmor, sagte: „Wir sind entsetzt
über diesen Angriff, und wir vertrauen darauf, dass die französischen Behörden diese
Tragödie vollständig aufklären und die Täter vor Gericht bringen.“