2012-03-16 13:21:09

Syrien: Nuntius für humanitäre Mission


Der päpstliche Nuntius in Syrien setzt sich für eine, so wörtlich, „humanitäre Mission“ in dem Land ein. „Eine humanitäre Mission ist eine gesegnete Initiative, die wir sehr ermutigen – wir brauchen dringend eine solche Anstrengung.“ Das sagte Erzbischof Mario Zenari von Damaskus aus zur vatikanischen Nachrichtenagentur fides. Auch wenn es „noch keine Einzelheiten“ zum Ablauf einer solchen Mission gebe, „ist das ein wichtiges und sehr erwartetes Eingreifen“, so der Nuntius. Und wörtlich: „Hoffen wir, dass es auf dem Gebiet der humanitären Hilfe immer stärkere Anstrengungen gibt.“ Die Vereinten Nationen, die syrische Regierung und die Organisation für Islamische Zusammenarbeit haben eine humanitäre Mission in Syrien angekündigt.

Besorgt zeigte sich Zenari über Flüchtlingsströme aus Syrien in Richtung Libanon und Türkei: Das seien „arme Familien, die in aller Hast ihr bisheriges Leben, ihr Haus und Eigentum, hinter sich lassen“. Der „Exodus“ sei „Grund zur Sorge für alle in Syrien“. Insgesamt hätten die Menschen im Land „den langen Konflikt satt“, so der Nuntius des Papstes. Seit genau einem Jahr dauere der Konflikt jetzt an, „und das war ein trauriger und schmerzhafter Moment des Innehaltens in diesem Frühling, der einfach nicht kommen will“. Die Menschen verlören die Hoffnung, die Lage sei „wirklich kompliziert“, und am schlimmsten sei, dass sich „noch kein Licht am Ende des Tunnels“ ausmachen lasse.

Derweil hat sich Papst Benedikt XVI. am Donnerstag aus erster Hand über den Konflikt in Syrien informieren lassen. Im Vatikan sprach er mit dem melkitisch-katholischen Patriarchen Gregorios III. Laham, der in Damaskus residiert. Vor Journalisten meinte Gregorios hinterher, die Armee in Syrien interveniere „nur in Fällen, wo sie eingreifen muss“. Allerdings, so der Patriarch wörtlich: „Weder die Soldaten noch die Aufständischen sind Heilige“. Die Christen in Syrien könnten durchaus noch eine friedensstiftende Rolle im Land spielen – das habe er auch dem „sehr aufmerksam zuhörenden Papst“ auseinandergesetzt. Den westlichen Medien warf er vor, „Informationen zu manipulieren“. 7,5 Prozent der zwanzig Millionen Syrer sind Christen.

Vor Journalisten hat Patriarch Gregorios auch Pläne zu einer Papstreise in den Libanon bestätigt. Im Gespräch dafür sei der Zeitraum vom 14. bis 16. September.

(rv/fides/afp/ansa 16.03.2012 sk)








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