Der Privatsekretär des Papstes, Prälat Georg Gänswein, hat Teile der Medienberichterstattung
über Benedikt XVI. kritisiert. Das Bild, das einige Medien früher von Kardinal Joseph
Ratzinger und heute von Benedikt XVI. entwerfen, sei in großem Maße eine „Verzeichnung“,
sagte Gänswein am Donnerstagabend im Münchner Presseclub. Deutlich geworden sei dies
besonders seit dem Skandal um den Holocaustleugner Richard Williamson, dessen Exkommunikation
der Papst im Januar 2009 aufhob, ohne seine politischen Äußerungen zu kennen. Besonders
die deutsch- und die englischsprachige Presse pflegten in massiver Weise ein negatives
Papstbild.
An die Medien richtete Gänswein die Bitte, diese Verzeichnung nach
Möglichkeit zu korrigieren. Wer die Worte des Papstes kenne und dann lese, was veröffentlicht
werde, frage sich bisweilen, ob er „im falschen Film sitze“. Gänswein widersprach
Berichten, wonach dem Papst negative Nachrichten vorenthalten würden. Benedikt XVI.
werde informiert über Erfreuliches und weniger Erfreuliches, unter anderem über einen
täglichen Pressespiegel. Das Kirchenoberhaupt habe gelernt, mit Kritik umzugehen,
wisse diese einzuordnen und nehme berechtigte Kritik auch an. (kna 16.03.2012
gs)