2012-03-16 12:42:41

Großbritannien: Kirche gegen „gay marriage“


RealAudioMP3 Bisher war es in Großbritannien vor allem die katholische Kirche in Schottland, die sich gegen eine weitere rechtliche Aufwertung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften wehrt. Jetzt stellt sich auch der Erzbischof von Westminster, Vincent Nichols, hinter die Kampagne: Katholiken sollten gegen die so genannte „gay marriage“ kämpfen, und sie sollten ihre Stimme auch in den Anhörungsprozess einbringen, den die Regierung von David Cameron jetzt zu dem Thema gestartet hat.

2005 hatte die britische Regierung Partnern gleichen Geschlechts bereits das Eingehen einer Zivilpartnerschaft vor dem Standesbeamten möglich gemacht. Rechtlich sind diese Verbindungen schon der Ehe gleichgestellt. Jetzt lässt die konservativ-liberale Koalitionsregierung zwölf Wochen lang prüfen, ob es für gleichgeschlechtliche Partner in England und Wales auch eine richtiggehende Ehe geben darf. Cameron will die rechtliche Definition von Ehe so ändern, dass sie auch auf gleichgeschlechtliche Partner passt. Aus Kirchensicht wird damit eine weitere rote Linie überschritten. „Die Wurzel dessen, was Ehe ist, liegt in unserer Natur“, so der katholische Erzbischof in London Nichols: „Als Mann und Frau sind wir geschaffen, und in unsere Natur ist ein Muster des Einander -Ergänzens und der Fruchtbarkeit eingeschrieben. Dieses Muster bekräften nicht nur die Christen, sondern auch viele andere religiöse Traditionen!“

Weder die Kirche noch der Staat hätten das Recht oder die Macht, „das grundlegende Verständnis von dem, was Ehe ist, zu verändern“, so Erzbischof Nichols in einem Hirtenbrief und einer gleichlautenden Videobotschaft im Internet. „Das ist auch nicht einfach eine Frage, die die öffentliche Meinung entscheiden könnte.“ Ehen seien „die Garanten der nächsten Generation“, sie bildeten den „Grundstein unserer Gesellschaft“, sie sorgten für Stabilität. Natürlich sei ein Eheleben „nicht immer einfach“, aber für Christen seien „die tägliche Anstrengung im Eheleben, die vielen Arten, in denen Familienleben uns in Frage stellt und neu ausrichtet, eine Teilhabe an der Mission Christi“.

„Die Regierung will die Ehedefinition ändern und führt Gründe der Gleichheit und der Anti-Diskriminierung an. Aber unser jetziges Recht stellt keine Diskriminierung dar, wenn es einen Mann und eine Frau für eine gültige Ehe voraussetzt. Es anerkennt ganz einfach und beschützt die spezifische Natur der Ehe! Die legale Definition von Ehe zu ändern, wäre ein zutiefst radikaler Schritt. Seine Konsequenzen sollten schon jetzt ernstgenommen werden. Recht orientiert und formt soziale und kulturelle Werte; eine Änderung im Recht würde langsam, aber unvermeidlich das Eheverständnis in der Gesellschaft ändern. Ehe wäre dann nur noch ein Bund von zwei Personen. Es gäbe keine Anerkennung für das Sich-Ergänzen von Mann und Frau und keinen Hinweis auf das Ziel der Ehe, nämlich Fruchtbarkeit und Erziehung von Kindern. Um der heutigen und künftigen Ehepaare willen müssen wir alles tun, damit der wirkliche Sinn der Ehe nicht für künftige Generationen verloren geht!“
(rv 16.03.2012 sk)








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