2012-03-15 11:44:57

Joseph Ratzinger und der hl. Augustinus


Aurelius Augustinus steht am Beginn des Denkens des Theologen Joseph Ratzinger, in seiner Promotion widmete sich der junge Joseph Ratzinger der Lehre von der Kirche, wie sie der Kirchenvater Augustinus vertrat. Bis heute ist dem Papst dieser spätantike Denker wesentliche Inspirationsquelle geblieben. Diese Dissertationsschrift wurde als Teil der entstehenden Gesamtausgabe der Texte Joseph Ratzingers an diesem Mittwochabend vom Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller vorgestellt. Pater Bernd Hagenkord war für uns dabei.

RealAudioMP3 „Augustinus ist mir immer ein großer Freund und Lehrer geblieben: Das ist ein Zitat, das uns das uns in die Geistigkeit unseres Heiligen Vaters hineinführt, er hat ja seine wissenschaftliche Arbeit wesentlich damit begonnen.“

Das Zitat Joseph Ratzingers wirft Licht auf sein theologisches Denken, gewährt aber auch einen Einblick in die ersten eigenständigen Werke, die der heutige Papst im Bereich der theologischen Wissenschaft erstellte. Er greift die Theologie Augustinus auf, für den Kirche nicht nur eine Gruppe von Menschen ist, sondern eine Communio (Gemeinschaft) Gottes mit den Menschen und damit Communio der Menschen untereinander.

„Damit greift Augustinus über die bloße Verknüpfung der Vielheit wesentlich hinaus. Ein Zitat [Ratzingers]: Es gibt nicht eine Lehre von der Eucharistie und eine Lehre von der Kirche, sondern beides ist dasselbe. Deswegen entsteht Kirche jeweils um einen Altar herum.“

Die ersten Arbeiten Joseph Ratzingers, die jetzt vorgestellte Dissertation über Augustinus und dann die Habilitation über Bonaventura, seien wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten gewesen und deswegen theologisch komplex. Müller wies aber auf eine Eigenschaft des Denkens und Schreibens Ratzingers hin, nämlich

„dass der heilige Vater diese große Fähigkeit hat, schwierige Sachverhalte in einem klaren und guten Deutsch auszudrücken, so dass man das, auch wenn man nicht theologischer Spezialist ist, aber doch eine gewisse Allgemeinbildung hat, nachvollziehen kann. Es wäre aber sicher auch eine Aufgabe, wie wir das noch mehr präsentieren können, auch in die theologische Lehre hinein. Ich glaube, wenn unsere Theologen unsere Bücher gelesen hätten, dann wäre das Theologenmemorandum nicht zu Stande gekommen.“

(rv 15.03.2012 ord)







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