Benedikt XVI. beschäftigt
sich in seinen Katechesen bei der Generalaudienz weiterhin mit dem Thema Gebet. Nachdem
er die letzten Male über das Beten Jesu referiert hatte, nahm er sich an diesem Mittwoch
das Gebet in der Apostelgeschichte und in den Paulusbriefen vor. Konkret sprach er
zu den mehr als 10.000 Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz über die Muttergottes
in der Apostelgeschichte:
„Der heilige Evangelist Lukas beschreibt in der
Apostelgeschichte, wie die Jünger nach der Himmelfahrt Jesu im Gebet den verheißenen
Heiligen Geist erwarten, und die Gabe des Auferstandenen, der sie dann zur Kirche
machen soll. In diesem Klima betender Erwartung erwähnt Lukas, der sein Evangelium
mit Maria begonnen hatte, zum letzten Mal Maria.“
Maria habe am Beginn
des irdischen Lebens Jesu gestanden. Mit ihr nähmen auch die ersten Schritte der Kirche
ihren Anfang, so der Papst weiter.
„Ihre betende Gegenwart, mit der sie
ihren Sohn begleitet hat bis unter das Kreuz, dauert in der Kirche fort. Im Abendmahlssaal
teilt Maria mit den anderen die Gabe des Heiligen Geistes. Wenn es ohne Pfingsten
keine Kirche gibt, so gibt es ohne die Mutter Jesu kein Pfingsten. Oder, wie der heilige
Chromatius von Aquileia sagt: Man könnte sie nicht Kirche nennen, wenn nicht Maria
zugegen wäre, die Mutter des Herrn.“
Die Mutter Jesu in der Kirche verehren
heiße, von Maria lernen, betende Gemeinschaft zu sein und alle Aspekte des Gebets
aufzutun, nicht nur für sich selber zu beten und nicht nur in der Not zu beten, sondern
in der Gemeinschaft - einmütig, beharrlich und treu.
„Maria wird uns von
Lukas vor allem als die große Betende dargestellt. Durch das Hören auf den Herrn und
das Gebet war sie bereit, Mutter Gottes und Mutter der Kirche zu werden. Ihre Mutterschaft
übt sie bis zum Ende der Zeiten aus, und ihr dürfen wir unser Leben anvertrauen. Von
Maria können wir das Beten lernen und lernen, aus der Beziehung zu Gott zu leben.
Der Heilige Geist mache euch froh und stark im Glauben.“
(rv 14.03.2012
mg)
Hier lesen Sie die Zusammenfassung der Katechese auf Deutsch
Liebe
Brüder und Schwestern!
Im Rahmen der großen Katechesenreihe über das Gebet
möchte ich heute eine neue Reihe beginnen über das Gebet in der Apostelgeschichte
und in den Paulusbriefen. Der heilige Evangelist Lukas beschreibt in der Apostelgeschichte,
wie die Jünger nach der Himmelfahrt Jesu im Gebet den verheißenen Heiligen Geist erwarten,
die Gabe des Auferstandenen, der dann sie zur Kirche machen soll. In diesem Klima
betender Erwartung erwähnt Lukas, der sein Evangelium mit Maria begonnen hatte, zum
letzten Mal Maria. Er schreibt: „Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen
mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern“ (Apg 1,14).
Maria stand am Beginn des irdischen Lebens Jesu, und mit ihr nehmen auch die ersten
Schritte der Kirche ihren Anfang, so wie Jesus bei Maria durch den Heiligen Geist
empfangen und geboren wurde, so wird wieder aus der betenden Gemeinschaft der Jünger
mit Maria in der Mitte der Heilige Geist kommen über sie und von ihr und aus ihnen
wird die Kirche erschaffen. Maria steht am Beginn des irdischen Lebens Jesu und mit
ihm beginnt auch die Kirche. Ihre betende Gegenwart, mit der sie ihren Sohn begleitet
hat bis unter das Kreuz, dauert in der Kirche fort. Im Abendmahlssaal teilt Maria
mit den anderen die Gabe des Heiligen Geistes. Wenn es ohne Pfingsten keine Kirche
gibt, so gibt es ohne die Mutter Jesu kein Pfingsten. Oder, wie der heilige Chromatius
von Aquileia sagt: Man könnte sie nicht Kirche nennen, wenn nicht Maria zugegen wäre,
die Mutter des Herrn. Die Kirche Christi ist dort, wo die Menschwerdung Christi aus
der Jungfrau verkündet wird; und wo die Apostel verkünden, dort hört man das Evangelium
(vgl. Sermo 30,1). Die Mutter Jesu in der Kirche verehren heißt dann von Maria lernen,
betende Gemeinschaft zu sein und alle Aspekte des Gebets aufzutun: sich nicht nur
in der Not und allein an Gott zu wenden, sondern in Gemeinschaft, einmütig, beharrlich
und treu. Und auch zu beten, wenn wir Freude haben und danken dürfen.
Mit Freude
heiße ich alle Pilger und Gäste aus den Ländern deutscher Sprache willkommen. Maria
wird uns von Lukas vor allem als die große Betende dargestellt. Durch das Hören auf
den Herrn und das Gebet war sie bereit, Mutter Gottes und Mutter der Kirche zu werden.
Ihre Mutterschaft übt sie bis zum Ende der Zeiten aus, und ihr dürfen wir unser Leben
anvertrauen. Von Maria können wir das Beten lernen und lernen, aus der Beziehung zu
Gott zu leben. Der Heilige Geist mache euch froh und stark im Glauben.