Kuba: Pastoralbesuch, nicht mehr und nicht weniger
Der Hauptanlass des Papstbesuches auf Kuba ist pastoral. Daran erinnert einige Tage
vor der Reise Benedikt XVI. in den sozialistischen Staat der Erzbischof von Santiago
de Cuba, Dionisio Guillermo García. Dass der Papst die kubanische Kirche besuche,
geschehe auch aufgrund der Einladung des Staates, schreibt der Erzbischof in einer
Erklärung. Insofern sei Benedikts Besuch auch ein Staatsbesuch. Dennoch dürfe man
die pastorale Perspektive der Visite nicht zurückstellen, betonte der Erzbischof:
So sollten die kubanische Regierung und auch die Kirchenmänner im Land die Reise betrachten.
Der erste Besuch des deutschen Papstes im sozialistischen Kuba weckt vor allem auf
Seite der politisch Verfolgten Hoffnungen. Die Führung in Havanna versicherte
dem Papst derweil „Respekt und Zuneigung“ des kubanischen Volkes. Der Heilige Vater
werde auf ein Volk treffen, das in seinen Überzeugungen gefestigt, nobel, organisiert
und ausgeglichen sei, heißt es in einem Bericht der Parteizeitung „Granma“, in der
auch der frühere Präsident Fidel Castro häufig schreibt. Die Menschen würden dem Papst
mit Respekt zuhören, kündigte das Organ des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei
Kubas an. Es war seine erste ausführliche Berichterstattung über den Papstbesuch.
Zugleich hieß „Granma“ die aus Anlass des Papstbesuches auf der Insel erwarteten Exil-Kubaner
willkommen. Das Land werde die Pilger mit der Freundschaft empfangen, die für das
kubanische Volk charakteristisch sei. Papst Benedikt XVI. wird am 26. März auf Kuba
erwartet.