Zum ersten Mal taucht der Vatikan auf einer Liste von fast siebzig Ländern auf, in
denen das Risiko von Geldwäsche besteht. Die Liste wird jedes Jahr vom US-Außenministerium
herausgegeben und gehört zu einem Strategiebericht über Drogenbekämpfung. Der Vatikan
wird in einer Kategorie von Ländern aufgeführt, in denen in Bezug auf Geldwäsche „die
Rechtslage besorgniserregend“ sei. Weitere Länder in dieser Kategorie sind Albanien,
Tschechien, Ägypten, Südkorea, Malaysia, Vietnam und Jemen. Hingegen taucht der Vatikan
nicht in der Kategorie von Staaten auf, die in Sachen Geldwäsche „Alarm auslösen“,
so der Titel der entsprechenden Kategorie. Zu dieser Kategorie gehören neben Ländern
wie Afghanistan oder Simbabwe auch Großbritannien – und die USA selbst. Ein Vertreter
des US-Außenministeriums würdigte gegenüber einer Nachrichtenagentur, dass der Heilige
Stuhl 2011 ein Anti-Geldwäsche-Programm aufgelegt habe. Man werde aber ein Jahr brauchen,
um beurteilen zu können, wie effizient es sei. Daher bleibe der Heilige Stuhl vorerst
in Sachen Geldwäsche „potentiell verletzlich“. Papst Benedikt XVI. hat Ende 2010 eine
vatikanische Finanzaufsichtsbehörde geschaffen. Sie soll dafür sorgen, dass der Vatikan
alle internationalen Normen gegen Geldwäsche umsetzt und auf eine entsprechende Weiße
Liste kommt.