Kardinal Théodore Adrien Sarr von Dakar schärft seinen Priestern ein, sich vor der
zweiten Runde der Präsidentenwahlen nicht zu politischen Äußerungen hinreißen zu lassen.
Sie sollten „jedes öffentliche Wort vermeiden, das den Wortmeldungen der Bischöfe
zur Wahl irgendwie widersprechen könnte“, so der Kardinal in seienm Hirtenbrief zur
Fastenzeit. Lediglich zu den Themen Versöhnung, Gerechtigkeit, Einheit oder Frieden
dürften sie sich äußern. Die zweite Runde der Präsidentenwahl findet am 25. März statt.
Das politische Klima im Senegal ist aufgeheizt, weil sich der jetzige Präsident Abdoulayé
Wade, 85 Jahre alt, gegen große Widerstände um eine dritte Amtszeit bewirbt. Im ersten
Wahlgang Ende Februar hatte Wade nur unwesentlich mehr Stimmen als seine Herasuforderer
erhalten. Kardinal Sarr spricht von einer ernsten und hochkomplexen politischen Lage
im Senegal; die Gläubigen sollten jetzt alles „für ein verantwortliches staatsbürgerliches
Verhalten“ tun.