USA-Experte: Santorum wird weiterhin Republikaner beeinflussen
Der Mormone Mitt Romney
hat den Super-Tuesday gegen den katholischen Kandidaten Rick Santorum knapp gewonnen.
Dennoch bleibt Santorum ein bedeutender Faktor in der Politik der Republikaner. Das
ist die Einschätzung des Politikwissenschaftlers und Amerika-Experten Werner Weidenfeld
gegenüber dem Münchner Kirchenradio. Das geänderte Vorwahlrecht der Republikaner werde
die Position des katholischen Kandidaten Santorum in der Partei in jedem Fall stärken,
so Weidenfeld.
„Hintergrund ist das neue Vorwahlrecht der Partei. Früher
zogen die Gewinner der Kandidatenabstimmungen automatisch auch die Stimmen seiner
Gegner auf sich. Nun werden nur die tatsächlich für ihn abgegeben Stimmen gezählt.
Entscheiden sich die unterlegenen Kandidaten bis zum endgültigen Wahlparteitag im
Rennen zu bleiben, muss auf deren Position Rücksicht genommen werden.“
Rick
Santorums extrem konservative Standpunkte seien zwar nicht repräsentativ für die amerikanischen
Katholiken, stießen aber bei vielen Wählern in den USA auf große Resonanz, so der
Professor am Centrum für angewandte Politikforschung in München.
„Gerade
in dieser mobilen Gesellschaft suchen die Menschen nach Orientierungssicherheit. So
lehnt Santorum Homosexualität und Abtreibung kompromisslos ab. Außerdem bekämpft er
die Anordnung der Obama-Regierung, nach der nun auch die Versicherungen konfessioneller
Arbeitgeber die Kosten für Verhütungsmittel zu ersetzen haben.“
Weidenfelds
Fazit zum Super-Tuesday: Auch wenn fast alles immer noch für einen Erfolg Romneys
spricht, sind die Vorwahlen noch lange nicht entschieden.