Österreich: Religion ist Teil der Lösung, nicht Teil des Problems
Die orthodoxen Kirchen
in Österreich bilden eine Brückenfunktion bei der Integration. Davon ist Integrationsstaatssekretär
Sebastian Kurz überzeugt. Er äußerte sich am Montag nach einem Treffen mit dem orthodoxen
Metropoliten von Austria, Arsenios Kardamakis. Das Zusammenleben funktioniere gut,
so Kurz, Orthodoxe machten Österreich nicht nur bunter und vielfältiger, sondern leisteten
auch einen Wesentlichen Beitrag zur Integration:
„Ich glaube, dass die Religion
bei der Integration nicht Teil des Problems sein sollte, sondern Teil der Lösung sein
kann. Ich habe schon bei den fremdsprachigen katholischen Gemeinden in Wien kennen
lernen dürfen, dass diese Gemeinden oft eine wichtige Basis für Menschen mit Migrationshintergrund
sind, wo sie ihre Wurzeln wahren können und gleichzeitig aber den Schritt in die österreichische
Gesellschaft hinein schaffen.“
„Für viele orthodoxe Christen ist Österreich
ihre Heimat, und für viele weitere wird Österreich noch Heimat werden", erwiderte
Metropolit Arsenios. Um ihren Aufgaben gerecht werden zu können, müssten die einzelnen
orthodoxen Kirchen ein gemeinsames Zeugnis ihres Glaubens abgeben, so Kardamakis.
Nationalistische Tendenzen, die die einzelnen Kirchen trennen, müssten überwunden
werden.
Der Besuch von Staatsekretär Kurz war der Auftakt der Frühjahrstagung
der orthodoxen Bischofskonferenz in der griechischen Metropolis. Unter dem Vorsitz
von Metropolit Arsenios nahmen u. a. Erzbischof Mark (Golowkow) von Jegorjewsk (Patriarchat
Moskau), der in Berlin residierende Weihbischof Hanna Haikal (Patriarchat von Antiochien),
Bischof Irinej (Bulovic) von Novi Sad (Belgrader Patriarchat) und der in Nürnberg
residierende rumänisch-orthodoxe Metropolit Serafim (Joanta) an der Bischofskonferenz
teil.