Gegen eine UNO-Resolution zur Untersuchung der Kriegsverbrechen in Sri Lanka hat sich
der Erzbischof von Colombo, Kardinal Albert Malcolm Ranjith, ausgesprochen. Ein solcher
Schritt wäre ein „unangemessenes Eingreifen in die nationale Souveränität“, zitiert
ihn die vatikanische Nachrichtenagentur Fides. Zugleich rufe Ranjith die Regierung
des Landes auf, die vorliegenden Empfehlungen einer nationalen Versöhnungskommission
rasch umzusetzen. Eine „Diskriminierung von Rassen oder Religionen“ in der politischen
Debatte müssten vermieden werden. Der UNO-Menschenrechtsrat in Genf plant eine Resolution,
nach der Sri Lanka die Ursachen für Tausende Tote in der Endphase des Bürgerkriegs
(1983-2009) klären soll. Die Armee hatte die Rebellen der Tamil-Befreiungstiger im
Mai 2009 für besiegt erklärt. Menschenrechtsorganisationen schätzen, dass in den letzten
Wochen des Bürgerkriegs bis zu 40.000 Zivilisten ums Leben kamen. Die Regierung spricht
von rund 9.000 Toten.