Mit „Entweltlichung“ der Kirche ist keineswegs ein Rückzug der Kirche aus der modernen
Gesellschaft gemeint. Das hat der Münchner Kardinal Reinhard Marx klargestellt. Es
könne vom Evangelium her nicht um einen Rückzug der Kirche aus der Welt gehen, sondern
um ein In-der-Welt-sein, „damit durch die verstörende und zugleich heilbringende Gegenwart
Jesu Christi die Welt auf die neue Schöpfung hin verwandelt wird“, sagte der Erzbischof
von München und Freising am Samstag in einem Radiobeitrag für den Bayerischen Rundfunk.
Der Glaube an einen Gott, der die Welt unbedingt liebt und in Liebe verwandeln will,
störe den selbstzufriedenen Weltenlauf, störe Selbstgenügsamkeit und die Versuchung,
sich über die anderen zu erheben und sich womöglich sogar selbst als Mittelpunkt der
besten aller Welten zu sehen. – Papst Benedikt hatte bei seinem Deutschlandbesuch
im September letzten Jahres in Freiburg zu einer „Entweltlichung“ der Kirche ermutigt. (pm
03.03.2012 gs)