Die diplomatischen Beziehungen zwischen Vietnam und dem Heiligen Stuhl befinden sich
auf einem guten Weg. Das geht aus einer Vatikanerklärung hervor, die nach Abschluss
bilateraler Gespräche in Hanoi an diesem Dienstag veröffentlicht wurde.
Man
sei gemeinsam zur Einschätzung gelangt, dass sich das Verhältnis „positiv entwickelt“
habe. Das sei dem „gutem Willen“ und einem „konstruktiven Dialog“ beider Seiten zu
verdanken, heißt es in der Vatikanerklärung. Erfreut zeigte sich der Heilige Stuhl
insbesondere über die gute Zusammenarbeit mit den Behörden im Jubiläumsjahr 2010 und
bei Besuchen des nicht residierenden Vatikangesandten Erzbischof Leopoldo Girelli.
Der
Heilige Stuhl habe allerdings auch die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass „seine
Rolle und seine Mission“ in Vietnam „verstärkt“ und „ausgeweitet“ werden könnten,
heißt es in der Erklärung weiter. Davon erhoffe man sich stärkere Bindungen der katholischen
Kirche des Landes zum Heiligen Stuhl sowie eine Weiterentwicklung der diplomatischen
Beziehungen zwischen beiden Staaten.
Die Gespräche des dritten bilateralen
Treffens fanden am Montag und Dienstag in Hanoi statt. Das vierte Treffen soll im
Vatikan anberaumt sein. Der Termin dafür wird auf diplomatischem Weg vereinbart.
Hintergrund
Vietnams
kommunistisches Regime hatte mit Ende des Vietnamkriegs im Jahr 1975 die diplomatischen
Beziehungen zum Heiligen Stuhl abgebrochen. Die Nominierung von Erzbischof Leopoldo
Girelli als „nichtresidierendem päpstlichen Repräsentanten für Vietnam“ im Januar
2011 galt als entscheidender Schritt zu einer Aufnahme vollständiger diplomatischer
Beziehungen. Von den 86 Millionen Einwohnern Vietnams sind 6,3 Millionen Katholiken.
Es handelt sich um eine der größten katholischen Gemeinschaften Asiens. (rv 28.02.2012
pr)