2012-02-28 11:36:45

D: Entschädigungen für Missbrauchsopfer


In Deutschland sollen bisher etwa 950 Missbrauchsopfer eine finanzielle Entschädigung erhalten. Es handelt sich um Männer und Frauen, die von Priestern oder anderen Mitarbeitern der katholischen Kirche sexuell missbraucht worden sind. Einer eigens eingerichteten Kommission der Bischofskonferenz liegen bisher rund 1.030 Entschädigungsanträge vor, bestätigte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, einen Bericht der Zeitung „Westfalen-Blatt“. Die Kommission habe die Schilderungen geprüft und in 95 Prozent der Fälle empfohlen, an die Betroffenen Entschädigung zu zahlen. „Die bisher vorliegenden Anträge auf Opferentschädigung sind bearbeitet worden. Uns liegen derzeit keine offenen Fälle mehr vor“, sagte Kopp der Katholischen Nachrichten-Agentur. Vor einem Jahr, am 2. März 2011, hatte die katholische Kirche in Deutschland ein Programm gestartet, um Opfern Therapien zu vermitteln und ihr Leid mit einer Geldzahlung anzuerkennen.
Die Bischofskonferenz hatte 5.000 Euro als durchschnittliche Zahlung vorgegeben, in Einzelfällen wurde deutlich mehr überwiesen. Über die Gesamtsumme konnte der Sprecher nichts sagen, da das Geld direkt von den Orden und 27 Bistümern an die Opfer floss. Allein das Erzbistum Paderborn hat nach eigenen Angaben 32 Opfern insgesamt 209.000 Euro gezahlt, wie Erzbistums-Sprecher Ägidius Engel der Zeitung sagte. Engel erklärte, die Kirche versuche, das Geld von den Tätern zurückzubekommen, um möglichst keine Kirchensteuern zu verwenden.

Dialogprozess ist Thema am ersten Sitzungstag der DBK-Vollversammlung
Die katholischen deutschen Bischöfe setzen an diesem Dienstag ihre Frühjahrsvollversammlung in Regensburg fort. Die 68 Mitglieder der Bischofskonferenz beraten am ersten Sitzungstag vor allem über den bisherigen Verlauf des innerkirchlichen Dialogprozesses in Deutschland. Er war nach dem Missbrauchsskandal in der Kirche von den Bischöfen angestoßen worden. Außerdem stehen Personalentscheidungen über die Kommissionen der Bischofskonferenz an. Die Vollversammlung hatte am Montagabend mit einem Gottesdienst in Regensburg begonnen.
(kna 28.02.2012 pr)









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