2012-02-25 13:27:47

Vatikansprecher: „Vergesst nicht Somalia!“


RealAudioMP3 Der Vatikan hat seinen Aufruf zum Einsatz für Versöhnung, Frieden und Wiederaufbau in Somalia erneuert. Anlass ist die internationale Somalia-Konferenz, die am Donnerstagabend in London zu Ende ging. Ein Ergebnis des Treffens war die Übereinstimmung der Staatenvertreter darüber gewesen, dass der Aufbau staatlicher Strukturen in dem Bürgerkriegsland im Zentrum der nächsten Schritte stehen müsse: Aufgrund fehlender staatlicher Strukturen und Institutionen versinkt Somalia seit über 20 Jahren schon in Gewalt, Armut und Anarchie. In seinem wöchentlichen Editorial für Radio Vatikan ruft Vatikansprecher Pater Federico Lombardi gegen das Vergessen auf:

„Somalia ist ein armes Land, das von der internationalen Gemeinschaft praktisch mit der Gewalt und dem Chaos allein gelassen wurde. Mit der Zeit wurde auf den Meeren vor Somalia auch die Piraterie immer schlimmer. Krieg, Dürre, Elend: Die antiken Geißeln der Menschheit wüteten und wüten bis heute unter der Bevölkerung, die die Erinnerung an die Hoffnung verlieren. Opferzahlen sind kaum benennbar, zu viele und so viele unbekannte Opfer, viele von ihnen sind Kinder, und die Berichte über die Gräueltaten der Al-Shabaab-Rebellen lassen uns Gänsehaut bekommen.“

Die Shabaab-Rebellen treiben neben verschiedenen anderen Warlords in weiten Teilen des Landes seit Jahrzehnten ihr Unwesen. Auf der internationalen Somalia-Konferenz von London wurde jetzt ein schärferes militärisches Vorgehen gegen die radikalislamische beschlossen. Der katholische Bischof für Somalia, Giorgio Bertin warnte derweil davor, die Krise mit Waffengewalt lösen zu wollen.

Vatikansprecher Lombardi erinnert in seinem Beitrag für Radio Vatikan weiter an die zahlreichen katholischen Kirchenvertreter, die bei ihrem Einsatz für Frieden und Versöhnung in Somalia ihr Leben ließen. In dem überwiegend islamischen Land sind Katholiken in absoluter Minderheit, viele geistliche fürchten um ihr Leben. So kann der apostolische Administrator von Dschibuti und Mogadischu, Bischof Giorgio Bertin, sein Amt teilweise nicht vor Ort ausüben. Sein Vorgänger, der Franziskaner Pietro Salvatore Colombo, war am 9. Juli 1989 in Mogadischu ermordet worden.

(rv 25.02.2012 pr)







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