Die Regierung hat beschlossen, dass auch kirchliche Einrichtungen künftig die Immobiliensteuer
bezahlen müssen. Bisher waren Gebäude, die der Kirche gehörten und auch indirekt für
kommerzielle Zwecke verwendet wurden, von der Steuer befreit. Die katholische Tageszeitung
Avvenire, die der italienischen Bischofskonferenz gehört, begrüßt die Einführung der
Steuer für die katholische Kirche. Auch sie wolle zum Allgemeinwohl Italiens beitragen
und mithelfen, die Wirtschaftskrise zu überwinden, so ein Editorial in der katholischen
Zeitung von diesem Samstag. Man müsse aber aufpassen, dass damit nicht „ein Angriff
auf die Kirche gestartet wird“ und auch karitative Einrichtungen benachteiligt werden.
Die Immobiliensteuer könnte auch vor allem katholische Privatschulen benachteiligen,
die ebenfalls davon betroffen wären. In vielen italienischen Ortschaften sind katholische
Schulen und vor allem Kleinkindertagesstätten die einzigen Einrichtungen für Familien.
Mit der Immobiliensteuer könnten diese Einrichtungen aber künftig aus Kostengründen
schließen, warnt Avvenire. Die Immobiliensteuer für kirchliche Einrichtungen gilt
ab 1. Januar 2013.