Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Kardinal Timothy Dolan, hat in einem Brief
an alle Bischöfe des Landes eine einheitliche kirchliche Linie zur geplanten Gesundheitsreform
eingemahnt. Die Kirche könne den von Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius vorgelegten
Entwurf nur unterstützen, wenn darin die Möglichkeit eines generellen Gewissensvorbehalts
enthalten sei. Ausdrücklich unterstützt wird von Dolan ein entsprechender Vorschlag
des republikanischen Senators Ray Blunt. Die Regierung von Präsident Barack Obama
lehnt diesen Vorschlag allerdings mit der Begründung ab, er öffne Unternehmern Tür
und Tor für alle Arten von Ausnahmeklauseln zur Finanzierungsverweigerung, die sich
sämtlich auf das Gewissen berufen könnten. Dennoch wird der Vorschlag mittlerweile
auch von einigen demokratischen Abgeordneten unterstützt. Nach der ursprünglichen,
im Januar präsentierten staatlichen Regelung zur Krankenversicherung sollten Unternehmen
auch für die Kosten von Maßnahmen der „Reproduktiven Gesundheit“ - insbesondere Verhütung
- aufkommen. Davon wären zwar Religionsgemeinschaften ausgenommen, nicht aber Unternehmen
in konfessioneller Trägerschaft wie Krankenhäuser oder Schulen.