Am vergangenen Mittwoch
begrüßten 1200 Ministranten aus Südtirol Papst Benedikt XVI. Er empfing sie in der
Generalaudienz und freute sich sichtlich über die viel jungen Gesichter.
„Herzlich
grüße ich alle Pilger und Besucher deutscher Sprache. Mit besonderer Freude natürlich
die große Schar Südtiroler Ministranten in Begleitung von Bischof Muser. Ich freue
mich, dass ihr da seid. Herzlich willkommen!“
Die jungen Pilger machen
von 20. bis 23. Februar die Straßen der ewigen Stadt unsicher. Der Jugendseelsorger
der Diözese, Christoph Schweigl, erklärt, woher diese ausgelassen Jugendlichen kommen:
„Aus
allen Teilen Südtirols. Viele aus Bozen, auch aus dem Meraner Raum, dem Brixener Raum,
aus dem Pustertal. Sie kommen im Großen und Ganzen überall her. Diese Wallfahrt beschränkt
sich auf den deutschsprachigen Anteil der Diözese, das ist der vorwiegend größte Teil.
Die Altersgrenze der Kinder und Jugendlichen, die Teilnehmen dürfen, war vom Jahrgang
2001 abwärts. Diejenigen im Jahrgang 2001 sind die Jüngsten und dann geht´s rauf,
bis zu 35, 36-jährigen Ministrantengruppenleiterinnen oder vielleicht auch noch selbst
Ministranten.“
Zu Beginn sei er schon etwas skeptisch gewesen, erklärt
der Jugendseelsorger Christoph Schweigl. Dennoch, die Wallfahrt nach dem Motto „Auf
deinen Spuren“ ist eine einzigartiges Erlebnis für alle Teilnehmer.
„ Das
kann man wirklich sagen, es war und es ist etwas einzigartiges. Das Projekt ist eine
Idee des Arbeitskreises Ministrantenpastoral. Die kamen auf die Idee und ich persönlich
als Diözesanjugendseelsorger war am Anfang eher skeptisch. Ich dachte, wir bekommen
nie Tausend zusammen und wie bewegen wir uns in Rom mit Tausend fort?! Aber ich bin
wirklich eines besseren belehrt worden und ich bin glücklich, dass wir es verwirklichen
konnte. Man hat viel investiert und vor allem noch mehr zurück bekommen. Als Gläubiger
Mensch kann man sagen, da liegt sehr viel Segen Gottes darauf.“
Organisiert
hat die Pilgerreise die Katholische Jungschar Südtirols. Der Verein betreut über 10.000
Ministranten, Kinder und Jugendliche. Geplant hat die Romreise der Arbeitskreis Ministranten,
erklärt Lisa Huber, die erste Vorsitzende der Katholischen Jungschar.
„Ausgegangen
ist es vom AK Mini. Der hat eines Tages beschlossen, wieder etwas großes für Ministranten
zu veranstalten und am Beispiel der Österreicher und Deutschen, die schon im letzten
Jahr nach Rom gepilgert sind, wollten wir das nachmachen und sind mit erstaunlichen
1200 Ministranten nach Rom gestartet.“
Fabian Plattner, der zweite Vorsitzende
der Jungschar ist von der Stimmung begeistert:
„Super! Wenn man in die Runde
schaut, dann sieht man Motivation, die von allen Seiten kommt und weil wir in einem
Bungalow-Dorf übernachtet haben, ist das wie eine kleine Gemeinde gewesen. Wir haben
uns alle Wohl gefühlt und wir sind alle motiviert gewesen, es war einfach super.“
Auch
Bischof Ivo Muser aus der Diözese Bozen-Brixen ist mit von der Partie. Er wünscht
sich, dass die Reise bei den Jugendlichen „Spuren“ hinterlässt.
„Ich glaube,
dass die Tage in Rom vor allem für die jungen Menschen wirklich ein Erlebnis sind.
Sie dürfen die verschiedenen Gesichter Roms entdecken: die Kunst, die Spuren des Glaubens,
die Gemeinschaft untereinander und dann, selbstverständlich, die Begegnung mit dem
Papst, der sich auch sichtlich über eine so große Gruppe gefreut hat. Mein Wunsch
ist es, dass diese Tage hier in Rom in den jungen Menschen Spuren hinterlassen. Spuren
des Glaubens, der Gemeinschaft, der Begeisterung an ihrem Dienst und, über ihren Dienst
hinaus, am Glauben und an Jesus Christus selber.“
Die jungen Pilger lernen
Rom in kirchlicher und kultureller Hinsicht bestens kennen. Einstimmig sind sie sich
aber über das Highlight ihres Aufenthalts: die Generalaudienz mit Papst Benedikt.
Die Stimmung war kurz vor diesem Event natürlich ausgelassen!
Die Jugendwallfahrt
ist ein Erlebnis, das noch lange nachwirkt. Sowohl bei den Jugendlichen, als auch
bei Ihren Begleitern. Seelsorger Christoph Schweigl und Lisa Huber schildern ihre
Eindrücke:
„Man merkt viel Freude und Begeisterung. Und was ich, als wir
uns schon früh auf den Weg zur Audienz gemacht haben, bemerkt habe: alle reißen sich
mit! Da waren keine lustlosen und freudlosen jungen Menschen da, sondern da waren
bereite Menschen. Die hatten ein Ziel vor Augen und das hat sich wirklich in den ganzen
Tagen hier durchgezogen. Die Jugendlichen haben gespürt: der Glaube an Christus und
der Glaube der Kirche, das ist etwas selbstverständliches. Dieser Hauch von Selbstverständlichkeit,
wenn ihnen das bleibt, dann hat sich das wirklich gelohnt.“
„Ich glaube
die Wallfahrt war für alle ein schönes Erlebnis, vor allem die Zielgruppe, die wir
angesprochen haben, also 10 Jahre und älter, das sind gerade Ministranten und Jugendliche,
die sich mit wichtigen Fragen im Leben beschäftigen und für die auch die Frage nach
dem Glauben da steht. Bei so einem Ereignis, glaube ich, dass man diesen Fragen danach
anders begegnet.“
Eines werden die Jugendlichen auf jeden Fall mit nach
Hause nehmen: und zwar eine riesengroße Packung allerbester Laune!