2012-02-20 14:26:34

Somalia: Endlich Hoffnung?


RealAudioMP3 Es ist der jüngste von vielen Versuchen, Somalia endlich sicherer zu machen und dem Land politische Strukturen zu geben: Unter Vermittlung der Vereinten Nationen haben sich Politiker des Bürgerkriegslandes am Samstag auf ein Abkommen zur Bildung einer neuen Regierung und eines neuen Parlamentes geeinigt. Die schwache Übergangsregierung in Mogadischu soll abgelöst werden; sie war nicht dazu in der Lage, in dem Land für Ruhe, Ordnung und Sicherheit zu sorgen.

Nach dreitägigen Verhandlungen kam es zur Unterschrift. Gesprächspartner waren der Präsident Somalias und der autonomen Regionen Puntland und Galmudug sowie der Anführer der mächtigen Miliz Ahlu Sunna Wal Jamaa, die gegen die radikalislamischen Shaabab-Rebellen kämpft. Die Einigung kam wenige Tage vor der Internationalen Somalia-Konferenz in London zustande, auf der am 23. Februar Regierungsvertreter aus rund 40 Staaten über die Zukunft des Landes beraten wollen. Der Bischof von Dschibuti und apostolische Administrator von Mogadischu, Giorgio Bertin, kommentiert das Abkommen im Interview mit Radio Vatikan vorsichtig optimistisch:

„Das ist ohne Zweifel der Wunsch wohl aller Menschen hier am Horn von Afrika. Und es repräsentiert auch den Wunsch der internationalen Gemeinschaft, denn man ist sich darüber klar geworden, dass das Problem der Dürre weniger mit dem Wassermangel zu tun hat, als vielmehr mit dem Fehlen von Institutionen und einem Staat!“

225 Parlamentsmitglieder sollen laut Abkommen von „traditionellen Ältesten, unterstützt von prominenten Mitgliedern der Zivilgesellschaft“ ernannt werden. Die Zahl der Abgeordneten wurde damit ungefähr halbiert. Somalia ist seit Jahrzehnten durch blutige Konflikte, Hungersnöte und Korruption gezeichnet. Das Grundproblem ist das nahezu komplette Fehlen staatlicher Strukturen.

(rv/afp 20.02.2012 pr)








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