Bald heilige Anna Schäffer: „Vorbildliche Christusnachfolge“
Papst Benedikt XVI.
hat beim Konsistorium am vergangenen Samstag angekündigt, dass er am 21. Oktober sieben
Selige heilig sprechen wird. Darunter sind auch zwei Deutsche, die Ordensfrau Maria
Anna Cobe (geborene Koob), die wegen ihres Einsatzes für Leprakranke auf der Hawai-Insel
Molokai bekannt ist, und die aus Bayern stammende Laiin und Mystikerin Anna Schäffer,
die körperliche Leiden jahrzehntelang in tiefer Frömmigkeit ertrug und damit besonders
für Kranke und Leidende zum Vorbild wurde. Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig
Müller erzählt im Gespräch mit dem Münchner Kirchenradio, wie Schäffers Heimat Bayern
die Nachricht aufgenommen hat:
„Das ist ein ganz großes Ereignis für unser
Bistum, denn seit über tausend Jahren gab es keine Heiligsprechung mehr, sieht man
vom heiligen Albertus Magnus ab. Und Anna Schäffer ist eine populäre Selige, besonders
bekannt als Fürsprecherin der Kranken und Behinderten. Aber auch andere Menschen in
Notlagen können sich an dieser Frau orientieren, die mit so großer Geduld und Leidensfähigkeit
ihr schweres Schicksal gemeistert hat. In ihrem schweren Leiden hat sie eine besondere
Christusnachfolge gezeigt.“ Anna Schäffer war 1999 von Johannes Paul II. seliggesprochen
worden. Die 1882 geborene Schäffer hatte sich bei einem Unfall 1901 beide Beine in
kochender Lauge verbrannt. Ihre Wunden heilten nicht und sie blieb ans Bett gefesselt,
25 Jahre lang ertrug sie ihr Leiden, ihr Glaube gab ihr die nötige Kraft. Auf die
Fürsprache der seligen Anna Schäffer hin wurde 1999 eine Frau von ihrer Bauchwassersucht
geheilt, was die vatikanische Selig- und Heiligsprechungskongregation als Wunder wertete.
Zur Heiligsprechung am 21. Oktober 2012 werde das Bistum Regensburg zu den Feierlichkeiten
eine große Delegation nach Rom schicken, kündigt Bischof Müller an. Gebührend gefeiert
werde aber auch im Heimatort der künftigen Heiligen Mindelstetten; dort ruhen ihre
Gebeine. (rv/münchner kirchenradio 20.02-2012 pr)