Die katholische Kirche
im Senegal ist angeblich zu einer Vermittlung zwischen Präsident Abdoulayé Wade und
dem Oppositionsbündnis „M23“ bereit. Das berichtete am Donnerstag ein bekannter Internet-Informationsdienst
aus Dakar. „M23“ protestiert gegen die Kandidatur Wades für eine dritte Amtszeit,
weil ein neu eingeführter Verfassungsgrundsatz so etwas verbietet. Die Bischöfe wollen
die Meldung über eine mögliche Vermittlung im Moment nicht kommentieren. Kardinal
Théodore Adrien Sarr sagte uns lediglich:
„Wir haben schon einiges für eine
Beruhigung der Lage getan; am 12. Februar haben alle Bischöfe des Senegal eine Drei-Seiten-Erklärung
veröffentlicht, in der wir wirklich versuchen, allen Seiten den Grad der Spannung
im Land bewusst zu machen. Wir haben gefordert, dass die Wahlen friedlich verlaufen,
dass sie transparent sind und dass jeder seine Stimme abgeben kann. Außerdem muss
das Ergebnis wirklich unanfechtbar sein – das heißt, jeder muss wirklich respektieren,
was aus den Urnen herauskommt. Wir rufen außerdem Politiker, Religionsvertreter und
Medien und die ganze Zivilgesellschaft dazu auf, dass jeder etwas dafür tut, um den
Frieden zu erhalten – vor, während und nach den Wahlen.“
„Dakaractu.com“
behauptet, es stehe schon ein Vermittler fest: der Friedensverantwortliche der senegalesischen
Bischofskonferenz, Pater Alphonse Seck. Das Oppositionsbündnis „M23“ hat sich letztes
Jahr gebildet. Es kämpft vor allem mit Straßenprotesten gegen den (offiziell) 86 Jahre
alten Präsidenten, der seit dem Jahr 2000 regiert. Den Bischöfen liegt vor allem am
Herzen, dass die Wahlen, angesetzt für den 26. Februar, ordentlich durchgeführt werden,
erklärt der Kardinal von Dakar:
„Wir haben zum ersten Mal Wahlbeobachter
ausgebildet, die an der Seite anderer Wahlbeobachter in den Wahlbüros helfen können
und die dafür sorgen können, dass alles auf die beste Weise abläuft.“
Die
überwältigende Mehrheit der Senegalesen ist muslimisch; die christliche Minderheit
im Land hat vor allem durch ihr gutes Schulsystem Gewicht.